Bischof Bätzing will weiter am "Synodalen Rat" festhalten

Trotz "Nein" des Vatikans

Der Streit über das Reformprojekt Synodaler Weg geht weiter. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, kündigte an, trotz abschlägiger Antwort aus dem Vatikan an den Plänen festhalten zu wollen.

Treffen der Bischöfe der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) mit den Leitern der vatikanischen Dikasterien im Rahmen des Ad-limina-Besuchs / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Treffen der Bischöfe der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) mit den Leitern der vatikanischen Dikasterien im Rahmen des Ad-limina-Besuchs / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Am Montagabend veröffentlichte die Deutsche Bischofskonferenz einen Brief des Vatikan, in dem dieser der geplanten Errichtung eines "Synodalen Rates" eine Absage erteilt.

Der Rat soll sich als neues bundesweites Beratungs- und Leitungsorgan mit "wesentlichen Entwicklungen in Kirche und Gesellschaft" befassen.

Dabei sollen Bischöfe, Priester und Laien gemeinsam über kirchliche Grundsatzfragen und über den Einsatz finanzieller Mittel beraten und entscheiden.

Weder der Synodale Weg noch ein von ihm eingesetztes Organ noch eine nationale Bischofskonferenz seien befugt, ein solches Gremium einzurichten, das die Autorität der Bischöfe beschneide, heißt es in dem auf den 16. Januar datierten Schreiben aus Rom. Unterzeichnet ist es von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und den Kurienkardinälen Luis Ladaria und Marc Ouellet. Sie betonen, dass Papst Franziskus den Brief "in forma specifica approbiert und dessen Übermittlung angeordnet" habe, dass er also inhaltlich dahinterstehe.

Die Kardinäle Ladaria, Parolin und Ouellet im Gespräch mit den deutschen Bischöfen / © Romano Siciliani (DR)
Die Kardinäle Ladaria, Parolin und Ouellet im Gespräch mit den deutschen Bischöfen / © Romano Siciliani ( DR )

Die Geistlichen vertreten darin zudem die Auffassung, dass deutsche Bischöfe nicht zur Teilnahme an einem "Synodalen Ausschuss" verpflichtet seien. Dieser sollte nach bisherigen Plänen die Gründung des "Synodalen Rates" vorbereiten.

Deutsche Bischöfe wandten sich an den Vatikan

Wie dem aktuellen Schreiben weiter zu entnehmen ist, wandten sich im Vorfeld die Erzbischöfe und Bischöfe von Köln (Woelki), Eichstätt (Hanke), Augsburg (Meier), Passau (Oster) und Regensburg (Voderholzer) an Rom und fragten, ob sie an einem "Synodalen Ausschuss" teilnehmen müssten und ob sie teilnehmen dürften.

Bischof Bätzing will an Plänen festhalten

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Limburgs Bischof Georg Bätzing, will trotz abschlägiger Antwort an den Plänen festhalten. Der vorbereitende "Synodale Ausschuss" sei "durch das römische Schreiben nicht infrage gestellt". Und auch der "Synodale Rat", der durch den Ausschuss vorbereitet werden solle, werde sich "innerhalb des geltenden Kirchenrechts bewegen".

Bischof Georg Bätzing / © Harald Oppitz (KNA)
Bischof Georg Bätzing / © Harald Oppitz ( KNA )

Der Vatikan sehe die Gefahr einer Schwächung des bischöflichen Amtes, erklärte Bätzing weiter und entgegnete: "Ich erlebe synodale Beratung geradezu als eine Stärkung dieses Amtes." Er wolle daher in Zukunft "noch viel intensiver" über derlei Formen und Möglichkeiten nachdenken und darüber das Gespräch mit den Verantwortlichen im Vatikan suchen.

Beratungen des Ständigen Rates der Bischofskonferenz

Er sei zudem dankbar, dass "ein großer Teil des Ständigen Rates erneut den Willen bekräftigt hat, den Beschluss der Synodalversammlung zum Synodalen Ausschuss umzusetzen und die Beratungen aufzunehmen". Bätzings Erklärung wurde im Anschluss an die turnusmäßige Sitzung des Ständigen Rates in Würzburg veröffentlicht.

Deutsche Bischöfe unterwegs / © Harald Oppitz (KNA)
Deutsche Bischöfe unterwegs / © Harald Oppitz ( KNA )

Dabei treffen sich die 27 Ortsbischöfe ohne ihre Weihbischöfe zu Beratungen über aktuelle Fragen.

Der Vorsitzende der Bischofskonferenz ergänzte, man werde "die im Brief ausgesprochene Einladung zum Gespräch mit Rom zeitnah aufgreifen - und zwar auch als Präsidium des Synodalen Weges", also zusammen mit Laienvertretern. Außerdem merke er an, "dass wir über Inhalte und Zielsetzung synodaler Beratung auf allen Ebenen in der Kirche unseres Landes mit Rom noch überhaupt nicht haben sprechen können".

Ständiger Rat der Bischofskonferenz

Der Ständige Rat ist nach der Vollversammlung das wichtigste Organ der katholischen Deutschen Bischofskonferenz. Dem Gremium gehören die 27 Ortsbischöfe an, im Unterschied zur Vollversammlung aber nicht die Weihbischöfe. Allerdings kann sich ein Bischof durch einen Weihbischof aus seinem Bistum vertreten lassen. Regulärer Tagungsort ist das Kloster Himmelspforten in Würzburg.

Logo der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) auf einem Schild neben dem Eingang zum Sekretariat der DBK / © Elisabeth Schomaker (KNA)
Logo der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) auf einem Schild neben dem Eingang zum Sekretariat der DBK / © Elisabeth Schomaker ( KNA )
Quelle:
KNA