Bischöfliche Administration Altötting erwirbt "Bender-Krippe"

Im Hause von Papst Benedikt XVI.

Der ehemalige bayerische Ministerpräsident Franz Josef Strauß und Papst Johannes Paul II. als Krippenfiguren. Das gibt es nicht alle Tage, ist aber Teil der "Bender-Krippe". Zu sehen ist dieses besondere Stück künftig in Altötting.

Innenhof des Geburtshauses von Papst Benedikt XVI. in Marktl am 12. August 2016.  / © Maria Irl (KNA)
Innenhof des Geburtshauses von Papst Benedikt XVI. in Marktl am 12. August 2016. / © Maria Irl ( KNA )

Die Bischöfliche Administration in Altötting hat ein legendäres Kunstwerk erworben: die "Altöttinger Heimat- und Wallfahrtskrippe". Das berichtet das "Passauer Bistumsblatt" in seiner aktuellen Ausgabe. Die Krippe zeigt demnach das weihnachtliche Geschehen nicht nur vor dem Hintergrund des Altöttinger Kapellplatzes, sondern vereint in der Reihe der Christkindl-Verehrer eine ganze Reihe historischer Persönlichkeiten. Neben Hirten und Königen gehören dazu auch Bruder Konrad, Papst Johannes Paul II., Bischof Rupertus von Salzburg, Graf Tilly und sogar der einstige bayerische Ministerpräsident Franz Josef Strauß.

Geschaffen wurde das Werk dem Bericht zufolge 1980 vom Innviertler Künstler Karl Gruber, dem "Bildschnitzer von Hohenzell". Dieser starb 2018 im Alter von 96 Jahren. Beauftragt mit der Krippe hatte ihn der damalige Präfekt der Marianischen Männerkongregation und Geschäftsführer des "Altöttinger Liebfrauenbotens", Oskar Bender. Als Stadtpfarrer Klaus Metzl erfahren habe, dass dessen Nachfahren sich aus Platzgründen von der Krippe trennen wollten, habe er nicht lange überlegen müssen. Die Erben wünschten sich zudem nur, dass das Kunstwerk in Altötting bleiben möge.

Künftig soll die Krippe laut Bistumsblatt im Foyer des Hauses Papst Benedikt XVI. ihren Platz finden. Schon vor der Wiedereröffnung von Schatzkammer und Wallfahrtsmuseum im April 2025 werde sie vorab auf der Altöttinger Krippenausstellung gezeigt. Diese ist noch bis 15. Dezember im Kongregationssaal der Stadt zu sehen.

Das Pontifikat von Papst Benedikt XVI.

"Professor Papst" nannte man ihn: weil seine Ansprachen vor der UNO, im Berliner Reichstag oder im britischen Parlament anspruchsvoll wie Vorlesungen waren. Seine Brillanz veranlasste den Kölner Kardinal Josef Frings, den gerade 35-Jährigen zu seinem Berater beim Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) zu machen. Dem Abschnitt als Erzbischof von München und Freising (1977-1982) folgte seine jahrzehntelange Bestimmung: als Präfekt der römischen Glaubenskongregation. Am Ende zeigte sich Ratzinger amtsmüde, doch Johannes Paul II. überredete ihn zu bleiben.

Joseph Kardinal Ratzinger wurde am 19. April 2005 vom Konklave zum neuen Papst Benedikt XVI. gewählt (KNA)
Joseph Kardinal Ratzinger wurde am 19. April 2005 vom Konklave zum neuen Papst Benedikt XVI. gewählt / ( KNA )
Quelle:
KNA