Bischöfe und Laien wollen Neubewertung von Homosexualität

"Homosexualität ist keine Krankheit"

Die deutschen katholischen Bischöfe und die beim Synodalen Weg vertretenen Laien fordern eine Neubewertung von Homosexualität in der katholischen Kirche. Die Kirche müsse bekennen, dass sie homosexuellen Menschen Leid zugefügt habe.

Bischof Georg Bätzing auf der vierten Synodalversammlung / © Julia Steinbrecht (KNA)
Bischof Georg Bätzing auf der vierten Synodalversammlung / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Dies sei sowhl durch ihre Lehre als auch in der Praxis geschehen. Außerdem dürfe keiner Person mehr die Übernahme kirchlicher Ämter oder der Empfang der Priesterweihe wegen ihrer Homosexualität verwehrt werden. Weiter heißt es in dem Papier: "Homosexualität ist keine Krankheit."

Lehre kann nur vom Papst oder Konzil geändert werden

Am Freitagabend beschloss die Vollversammlung des Synodalen Weges in Frankfurt in Zweiter Lesung das Dokument mit großer Mehrheit.

Homosexuelles Paar mit Regenbogenfahne / © CarlosBarquero (shutterstock)
Homosexuelles Paar mit Regenbogenfahne / © CarlosBarquero ( shutterstock )

92 Prozent aller Delegierten und 83 Prozent der Bischöfe votierten dafür. Im Anschluss an eine kontroverse Debatte hatte sich die Bischöfe vor der Abstimmung zu einer internen Beratung zurückgezogen.

Die derzeit gültige kirchliche Lehre, wonach praktizierte Homosexualität sündhaft ist, kann verbindlich nur vom Papst oder von einem Konzil geändert werden.

Synodaler Weg

Der Begriff "Synodaler Weg" verweist auf das griechische Wort Synode. Es bedeutet wörtlich "Weggemeinschaft"; im kirchlichen Sprachgebrauch bezeichnet Synode eine Versammlung von Bischöfen oder von Geistlichen und Laien.

Der Reformdialog Synodaler Weg dauerte von Ende 2019 bis Frühjahr 2023. Dabei berieten die deutschen katholischen Bischöfe und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) zusammen mit weiteren Delegierten über die Zukunft kirchlichen Lebens in Deutschland.

Das gelochte Metallkreuz und Teile des Schriftzugs Synodaler Weg  / © Julia Steinbrecht (KNA)
Das gelochte Metallkreuz und Teile des Schriftzugs Synodaler Weg / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA