Bischöfe in London und Paris unterstützen Papst gegen Vorwürfe

Solidaritätsadressen nach Rom

Die französischen Bischöfe haben Papst Benedikt XVI. ihre Unterstützung zugesagt. Sie teilten die klaren Worte des Papstes an die Opfer von Kindesmissbrauch durch Geistliche, heißt es in einem zum Abschluss ihrer Frühjahrsvollversammlung in Lourdes. Auch aus London kommt Rückendeckung.

 (DR)

Zugleich äußern die Bischöfe in ihrem Schreiben an das Kirchenoberhaupt am Freitag (26.03.2010) ihrerseits Scham und Bedauern über "abscheuliche Taten, die von einigen Priestern und Ordensleuten begangen" worden seien. Auch wenn nur eine kleine Zahl von Geistlichen solche Taten begangen habe, werde dadurch die gesamte Priestergemeinschaft angegriffen.

Die Französische Bischofskonferenz habe schon vor zehn Jahren Maßnahmen ergriffen, um Missbrauch zu verhindern. Die Bischöfe versprechen weitere Wachsamkeit. Sie bedauern zugleich, dass die nicht hinnehmbaren Missbrauchsfälle benutzt würden, um den Papst und das Personal der Kirche anzugreifen.

"Kampagne gegen Papst Benedikt XVI."
Der Bischofskonferenz-Vorsitzende, Kardinal Andre Vingt-Trois, erklärte zum Abschluss der Vollversammlung, das Problem des Kindesmissbrauchs treffe die gesamte Gesellschaft und nicht nur die Kirche.

Es gebe eine Kampagne, um Papst Benedikt XVI. in den Schmutz zu ziehen. Den Bischöfen sei bewusst, wie entschieden er sowohl als Präfekt der Glaubenskongregation als auch als Kirchenoberhaupt dafür eingetreten sei, Missbrauchsfälle entschieden und transparent zu behandeln.

Londoner Erzbischof verteidigt Papst
Der Vorsitzende der Bischofskonferenz von England und Wales, Erzbischof Vincent Nichols, sagte, als Leiter der Glaubensbehörde habe der damalige Kurienkardinal Joseph Ratzinger wichtige Änderungen zum Schutz von Kindern vor Missbrauch durchgesetzt. Dazu zähle ein beschleunigtes Verfahren zur Entlassung der Täter aus ihrem Amt, schreibt Nichols in einem Gastbeitrag der Zeitung "The Times".

Zugleich räumte der Erzbischof ein, dass in der katholischen Kirche Fehler gemacht worden seien. So seien Anschuldigungen für unglaubwürdig befunden worden. Nichols betonte, dass das Kirchenrecht in keiner Weise eine Anzeige krimineller Taten bei der Polizei verbiete. Im Gegenteil habe der Heilige Stuhl schon im Jahr 2001 zu einem solchen Schritt ermutigt.