Die Kirchen haben am Donnerstag dem neuen Thüringer Ministerpräsidenten Mario Voigt (CDU) zur Wahl gratuliert. Der Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), Friedrich Kramer, wünschte ihm Gottes Segen, viel Kraft, einen langen Atem, Weisheit und Erfolg beim Führen der Landesregierung in gesellschaftlich sehr herausfordernden Zeiten.
Weiter erklärte er: "Ich hoffe und biete dem neuen Ministerpräsidenten an, dass das bisherige konstruktive Verhältnis der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland zur Thüringer Landesregierung weiter gepflegt und gestärkt wird im Interesse unseres Gemeinwesens." Der 47-jährige Voigt ist Deutschlands jüngster Ministerpräsident.
"Besonnen regieren"
Auch der katholische Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr sprach sich für eine gute, konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit aus. In einer von Polarisierungen und Zukunftsängsten geprägten Gesellschaft sei es eine große Herausforderung, das Land "besonnen zu regieren und die Menschen für unsere mitunter mühseligen demokratischen Verfahren zu gewinnen."
Eine seriöse Politik, die sich der komplexen Wirklichkeit stelle, Bewährtes verteidige, aber auch die notwendigen Veränderungen anpacke, sei wichtiger denn je. Neymeyr äußerte sich gemeinsam mit den Bischöfen Michael Gerber (Fulda) und Heinrich Timmerevers (Dresden-Meißen), deren Bistümer nach Thüringen hineinreichen.
Voigt war am Vormittag im Landtag im ersten Wahlgang zum Ministerpräsidenten gewählt worden. Seine Brombeer-Koalition aus CDU, BSW und SPD hat keine eigene Mehrheit, sie stellt 44 von 88 Abgeordneten. Oppositionsparteien im neuen Parlament sind AfD und Linke. Für Voigt votierten 55 Abgeordnete. Unmittelbar nach der Wahl wurde er vereidigt. Dabei sprach der Protestant die Eidesformel mit dem freiwilligen Zusatz: "So wahr mir Gott helfe".