Bischöfe gegen Brockmann als Zentralkomitee-Präsidenten

Gewitterwolken am Horizont

Zwischen der Deutschen Bischofskonferenz und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken bahnt sich ein Konflikt um die Nachfolge von ZdK-Präsident Hans Joachim Meyer an. Der einzige Kandidat für das Amt, der hessische Bildungsstaatsekretär Heinz-Wilhelm Brockmann, erhielt bei der Sitzung des Ständigen Rates der Bischöfe in Würzburg nicht die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit, wie die Deutsche Bischofskonferenz in Bonn am Mittwoch bestätigte. Eine Begründung für die Ablehnung wurde nicht mitgeteilt, kann aber vermutet werden.

Umstritten: Heinz-Wilhelm Brockmann (KNA)
Umstritten: Heinz-Wilhelm Brockmann / ( KNA )

ZdK-Sprecher Theodor Bolzenius sagte dazu, das Laien-Komitee habe die Ablehnung «mit tiefer Betroffenheit» wahrgenommen. Das ZdK-Präsidium berate derzeit über das weitere Vorgehen, für das es keinen Präzedenzfall gebe. Bei der ZdK-Frühjahrsvollversammlung am 8. und 9. Mai in Berlin sollte nach bisheriger Planung ein Nachfolger für Meyer gewählt werden, der nach zwölfjähriger Amtszeit seinen Rückzug angekündigt hatte. Nach KNA-Informationen gibt es derzeit Überlegungen, die Wahl zu verschieben.

Brockmann hatte als einziger der vorgeschlagenen Kandidaten seine Bereitschaft erklärt, sich zur Wahl zu stellen. Da die Bestätigung eines gewählten Präsidenten durch die Bischofskonferenz laut Satzung erforderlich ist, hatte das ZdK, wie auch in der Vergangenheit üblich, vorab um Zustimmung der Bischöfe gebeten. Gegen den 61-jährigen Brockmann, dessen Kandidatur nach KNA-Informationen auch innerhalb des Laiengremiums nicht einhellig unterstützt wurde, soll es unter anderem deshalb bischöfliche Vorbehalte geben, weil er zu den Mitbegründern des Schwangerenberatungs-Vereins «Donum Vitae» gehörte. Dieser war gegründet worden, nachdem die Bischöfe beschlossen hatten, dass in den kirchlichen Beratungsstellen keine für eine straffreie Abtreibung erforderlichen Bescheinigungen über die Beratung ausgestellt werden dürfen. Zudem gründete Brockmann in den 70er die kritisch-christliche Zeitschrift Publik-Forum mit.