Bischöfe in Ecuador rufen nach Ausnahmezustand zum Dialog auf

Zur Unterstützung verpflichtet

Die katholische Kirche in Ecuador ruft nach den jüngsten Gewaltausbrüchen in dem südamerikanischen Land zu umfassenden Gesprächen auf. Die Bischöfe zeigten sich in einer Erklärung der Ecuadorianischen Bischofskonferenz besorgt.

Soldaten bewachen den Eingang des Litoral-Gefängnisses  / © Angel Dejesus (dpa)
Soldaten bewachen den Eingang des Litoral-Gefängnisses / © Angel Dejesus ( dpa )

"Die Lösung der Probleme liegt in einem Dialog", hieß es in der Erklärung, aus der am Wochenende (Ortszeit) lokale Medien zitierten. "Besorgt über die Situation im Land richten wir diese Botschaft an alle Ecuadorianerinnen und Ecuadorianer mit guter Absicht", schrieben die Bischöfe.

Es sei nicht hinzunehmen, dass verschiedene politische und gesellschaftliche Akteure die Zukunft Ecuadors belasteten und nur eigene Interessen verfolgten. Damit würden die Hoffnungen eines Landes zerstört, die nach der allgemeine unterstützten Ausarbeitung eines Impfplans im Kampf gegen die Corona-Pandemie wieder neu erwacht seien.

Mehrwöchtiger Ausnahmezustand verkündet

"Wir verpflichten uns als katholische Kirche, jede Initiative zu unterstützen, die durch den Wiederaufbau des sozialen Gefüges ein Ecuador des Friedens, der Gerechtigkeit und der Gleichheit für alle fördert", heißt es in der Botschaft.

In der vergangenen Woche hatte Präsident Guillermo Lasso einen landesweiten mehrwöchigen Ausnahmezustand verkündet. Vorausgegangenen waren Gewaltausbrüche in den Gefängnissen des Landes, aber auch eine wachsende Kriminalitätsrate. Kritiker werfen Lasso vor, durch den Ausnahmezustand von den Ermittlungen im Rahmen der Veröffentlichungen in den "Pandora Papers" ablenken zu wollen, die über Auslandsvermögen von Politikern berichten.


Quelle:
KNA