Bischof Bode dankt Kardinal Marx

Bewegende Worte

Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode hat dem scheidenden Kardinal Reinhard Marx für die sechsjährige Arbeit als Bischofskonferenz-Vorsitzender gedankt. Er sprach unter anderem den Synodalen Weg und den "Brückenbau nach Rom" an.

Kardinal Reinhard Marx, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz / © Corina Greiling (KNA)
Kardinal Reinhard Marx, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz / © Corina Greiling ( KNA )

Als Stellvertreter erinnerte Bode am Montag in der Vollversammlung der Bischöfe an das enorme Reisepensum, das Marx zwischen Bonn, Berlin, München und Rom zurückgelegt habe.

Als Vorsitzender, "im Rampenlicht, im Kreuzfeuer, in der ständigen Rolle des Moderators" habe Marx viel für die Kirche geleistet. Durch seine Stellungnahmen im öffentlichen Leben habe er Schaden für die Kirche und Schaden auch für konkrete Menschen verhindert. 

Innerkirchliche und Theologische Impulse

Weiter sagte Bode: "Manchmal mag man sich an Dir gerieben haben, das kommt bei allen Führungspersönlichkeiten vor. Aber im Tiefsten unseres Herzens dürfen wir doch sagen, wie dankbar wir sind, dass Du Dich sechs Jahre in diese aufregende, zeitfordernde und alles Private ausblendende Aufgabe begeben hast - für die Bischofskonferenz und für die Kirche in Deutschland."

Ferner dankte Bode Marx dafür, dass er der Bischofskonferenz innerkirchliche und theologische Impulse gegeben habe, um die Kirche in Deutschland im Lichte des Evangeliums und des Zweiten Vatikanischen Konzils nach vorne zu bringen. Dies sei geschehen "nicht in blindem Reformeifer, sondern in einem aufmerksamen Zuhören und Abwägen, was in dieser Zeitenstunde der Kirche wichtig und notwendig ist."

Reise nach Schottland als Abschiedsgeschenk

Insbesondere erinnerte Bode an den Synodalen Weg. "Den haben wir gemeinsam beschlossen, Du hast ihn auf den Weg gebracht. Für dieses mutige und für die Glaubwürdigkeit der Kirche in Deutschland so wichtige Unterfangen danken wir Dir."

Ferner dankte Bode Marx für den "unermüdlichen Brückenbau nach Rom". Wie kein anderer habe er die dortigen Aufgaben und Verantwortungen ernst genommen und sei immer Türöffner, Vermittler und Erklärer dessen, was in Deutschland passiert und in Rom nicht immer verstanden werde. Zum Abschied schenkten Bode und seine Mitbrüder dem scheidenden Vorsitzenden eine Reise nach Schottland. 

Bischof Franz-Josef Bode

Er war der erste katholische deutsche Bischof, der im Zusammenhang mit dem Missbrauchsskandal sein Amt abgegeben hat. Am Sonntag ist der Osnabrücker Altbischof Franz-Josef Bode (72) mit einem Gottesdienst im Dom verabschiedet worden.

Bode, der im März seinen Rücktritt bekanntgab, stand seit der Veröffentlichung erster Ergebnisse einer Missbrauchsstudie für dasBistum Osnabrück im September in der Kritik. Die Autoren werfen ihm und anderen Verantwortlichen vor, nicht pflichtgemäß oderunangemessen auf Hinweise zu sexuellem Missbrauch reagiert zu haben.

Bischof em. Franz-Josef Bode / © Friso Gentsch (dpa)
Bischof em. Franz-Josef Bode / © Friso Gentsch ( dpa )
Quelle:
KNA