Betrugs-Prozess gegen frühere Leitung des Sixtina-Chors geht weiter

Unautorisiert Konzerteinnahmen abgezweigt?

Nach Geldwäschevorwürfen sind der musikalische Leiter und der Finanzdirektor des Päpstlichen Chors der Sixtinischen Kapelle vor Jahren zurückgetreten. Nun geht der Vatikan-Prozess wegen Betrug und Veruntreuung um den Chor weiter.

Kinder der "Pontificia Cappella Musicale", des Päpstlichen Chors der Sixtinischen Kapelle / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Kinder der "Pontificia Cappella Musicale", des Päpstlichen Chors der Sixtinischen Kapelle / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Der Vatikan-Prozess gegen die frühere Leitung des Chors der Sixtinischen Kapelle wegen Geldwäsche, Betrugs und Veruntreuung wird am Dienstag fortgesetzt. 

Unter anderen werden der ehemalige Verwaltungsleiter Michelangelo Nardella als Angeklagter sowie der Finanzexperte Luca Vittori angehört, wie der Vatikan am Montag mitteilte. Neben Nardella ist auch der frühere Chorleiter, Salesianerpater Massimo Palombella, in dem Strafverfahren angeklagt.

Gänswein als Zeuge befragt

2018 hatte der Vatikan auf Geheiß von Papst Franziskus Untersuchungen "zu wirtschaftlich-administrativen Aspekten des Chors" eingeleitet. Den Angeklagten wird vorgeworfen, unautorisiert Konzerteinnahmen auf geheimen Konten außerhalb des Vatikans deponiert zu haben. 

Nardella war bereits 2018 suspendiert worden, Palombella 2019. Im Sommer 2019 war auch Erzbischof Georg Gänswein, damals Präfekt des Päpstlichen Hauses und damit Vorgesetzter von Palombella und Nardella, als Zeuge zu den Vorgängen befragt worden.

Die Behörden des Papstes

Nach mehrjähriger Arbeit hat der Vatikan die Neuordnung der römischen Kurie veröffentlicht. Die Apostolische Konstitution "Praedicate evangelium" regelt den Aufbau der Kurie, darunter die Zuschnitte der sogenannten Dikasterien (Ministerien), Justiz- und Wirtschaftsorgane sowie der Büros des Heiligen Stuhls. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) stellt die Organe kurz vor:

Blick auf den Petersdom / © STLJB (shutterstock)
Quelle:
KNA