Betroffenenrat für drei Nordbistümer nimmt Arbeit auf

Wie entwickelt sich der Umgang mit sexualisierter Gewalt?

Ein neuer Betroffenenrat zur Begleitung der Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs in den katholischen Bistümern Hamburg, Osnabrück und Hildesheim nimmt am 24. März seine Arbeit auf. Das teilte das koordinierende Erzbistum Hamburg mit.

Deutsche Bischofskonferenz richtet Betroffenenbeirat ein (shutterstock)
Deutsche Bischofskonferenz richtet Betroffenenbeirat ein / ( shutterstock )

Neun Personen sind von einem unabhängigen Auswahlgremium für drei Jahre in den Rat berufen worden.

Aufarbeitung sexualisierter Gewalt

Zu den Aufgaben des Rats gehöre es, die Weiterentwicklung des Umgangs mit sexualisierter Gewalt in den drei Bistümern zu begleiten. Drei Mitglieder würden zudem in eine Aufarbeitungskommission der Bistümer entsandt, die sich im Aufbau befinde. Ihr sollen - neben den entsandten Mitgliedern des Betroffenenrats - Experten aus Wissenschaft, Fachpraxis, Justiz und öffentlicher Verwaltung sowie Vertretende der beteiligten Bistümer angehören.

Verschobener Start

Die norddeutschen Bistümer hatten die Einrichtung eines Betroffenenrats und einer Aufarbeitungskommission bereits für vergangenes Jahr angekündigt. Die Vorbereitung hatte sich aus verschiedenen Gründen jedoch verzögert. Mit den beiden Gremien wollen die Diözesen eine 2020 getroffene Vereinbarung der Deutschen Bischofskonferenz und des Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung umsetzen. Betroffenenräte oder -beiräte und Aufarbeitungskommissionen gibt es bereits in mehreren deutschen Diözesen.

Synodaler Weg plant "Schuldbekenntnis" zu Missbrauch

Vor dem Hintergrund der jüngsten Missbrauchsgutachten plant das katholische Reformvorhaben Synodaler Weg einen Arbeitskreis zum Thema "Schuldbekenntnis". Bei der Synodalversammlung in Frankfurt bezeichnete der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, das Gutachten aus München und Freising als "Beben". Er fügte hinzu: "Es wird nicht das letzte gewesen sein – andere Diözesen werden folgen. Und jedes Mal werden wir wieder mit tiefen Abgründen konfrontiert, die mich mit Scham erfüllen."

 © Julia Steinbrecht (KNA)
© Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA