Berufungsverhandlung gegen Bremer Pastor Latzel rückt näher

Urteil wird ebenso im Mai erwartet

Das Landgericht Bremen befasst sich im Mai mit dem Fall des wegen Volksverhetzung verurteilten Bremer Pastors Olaf Latzel. Er habe in einem Eheseminar zu Hass gegen Homosexuelle angestachelt.

Pastor Olaf Latzel / © Sina Schuldt (dpa)
Pastor Olaf Latzel / © Sina Schuldt ( dpa )

Für die Berufungsverhandlung sind vier Termine angesetzt, wie ein Gerichtssprecher am Mittwoch bekanntgab. Prozessauftakt ist am 9. Mai; das Urteil könnte am 20. Mai gesprochen werden.

Berufung eingelegt

Das Amtsgericht Bremen hatte Latzel Ende November 2020 wegen Volksverhetzung zu einer Geldstrafe in Höhe von 90 Tagessätzen zu je 90 Euro, also insgesamt 8.100 Euro, verurteilt. Laut Richterspruch hat der Pastor der Bremischen Evangelischen Kirche in einem Eheseminar zu Hass gegen Homosexuelle und Intergeschlechtliche angestachelt. Der konservative Theologe hatte Berufung gegen das Urteil eingelegt, über die das Landgericht Bremen entscheiden muss.

Zuletzt hatte eine Entscheidung des Landgerichts für Kritik gesorgt, den freikirchlichen Theologen Christoph Raedel als theologischen Gutachter in dem Fall heranzuziehen. Seine Expertise sollte Aufschluss geben, ob die umstrittenen Äußerungen Latzels zu Homosexualität und zur Gender-Theorie von der Bibel gedeckt sind.

Theologen, Kirchenrechtler und Verfassungsexperten hatten sowohl die Fragestellung als auch die Beauftragung Raedels, der ebenso wie Latzel als konservativ gilt, öffentlich bemängelt. Daraufhin hatte sich Raedel als Gutachter zurückgezogen. Das Landgericht hatte im Oktober erklärt, einen neuen Gutachter suchen zu wollen, ohne weitere Details zu nennen.

Quelle:
KNA