Berlins Kirchen fordern Abschiebestopp für koptische Flüchtlinge

"Ägypten kein sicheres Herkunftsland"

Der Ökumenische Rat Berlin-Brandenburg (ÖRBB) hat nach den Terroranschlägen in Ägypten einen Abschiebestopp für koptische Flüchtlinge gefordert. Der IS strebe eine systematische Vertreibung der Christen aus Ägypten an, so der ÖRBB.

Anschlag auf die Kirche St. Georg in Tanta (Ägypten) / © Nariman El-Mofty (dpa)
Anschlag auf die Kirche St. Georg in Tanta (Ägypten) / © Nariman El-Mofty ( dpa )

Dasselbe gelte für weitere Länder des Nahen Ostens. "Ägypten kann unter diesen Umständen derzeit nicht als sicheres Herkunftsland für Christen gelten", betonte der ÖRBB-Vorsitzende, Archimandrit Emmanuel Sfiatkos, in einem am Montag in Berlin veröffentlichten Solidaritätsschreiben.

Bei Bombenanschlägen auf zwei koptische Kirchen im nordägyptischen Tanta und in Alexandria wurden am Palmsonntag nach Regierungsangaben mindestens 44 Menschen getötet und mehr als 120 verletzt. Der Ökumenische Rat betonte, dass der Terror auch die Kopten in Deutschland treffe und bei ihnen Trauer, Angst und Verzweiflung auslöse. Der neuerliche Anschlag sei von "besonderer Brutalität" gezeichnet und reihe sich ein in "eine lange Kette" von Anschlägen auf Christen in Ägypten, hinter der eine "gezielte Strategie" der Terrormiliz «Islamischer Staat» (IS) stecke.


Quelle:
KNA