Bereits 50 Meldungen bei neuer Münchner Anlaufstelle

Großer Zuspruch

Bei der vor einer Woche eingerichteten neuen Anlaufstelle des Erzbistums München und Freising für Missbrauchsfälle haben sich schon mehr als 50 Menschen gemeldet. Darunter sind auch mehrere Betroffene sexuellen Missbrauchs.

 © Dieter Mayr (KNA)
© Dieter Mayr ( KNA )

Dies gab Generalvikar Christoph Klingan am Donnerstag bekannt. Klingan bat erneut alle Betroffenen, sich zu melden. Die neue Einrichtung werde dauerhaft bestehen bleiben.

Seelsorger als Ansprechpartner

Klingan kündigte außerdem an, dass es auf Wunsch der Betroffenen einen Seelsorger und eine Seelsorgerin als weitere Ansprechpartner geben werde.

Christoph Klingan

"Sie haben mitgeholfen, uns für diesen Aspekt neu die Augen zu öffnen"

Für Pfarreien, in denen Missbrauchstäter eingesetzt waren, stünden ab sofort kirchliche und externe Fachleute zur kurzfristigen Unterstützung bei Bedarf zur Verfügung. Klingan dankte in diesem Zusammenhang der "Initiative Sauerteig" in Garching an der Alz. "Sie haben mitgeholfen, uns für diesen Aspekt neu die Augen zu öffnen."

In dem Ort war der vorbestrafte Wiederholungstäter Peter H. mehr als 20 Jahre lang in der Gemeindeseelsorge eingesetzt, bis er nach neuen Vorwürfen als Kurseelsorger nach Bad Tölz geschickt und schließlich 2010 suspendiert wurde. Dem Fall widmet das neue Missbrauchs-Gutachten der Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl einen Sonderband.

Erzbistum München und Freising

Das Erzbistum München und Freising ist mit rund 1,61 Millionen Katholiken (Stand: Mai 2021) das größte unter den sieben bayerischen Bistümern und eine der bedeutendsten Diözesen in Deutschland. Sie erstreckt sich über eine Fläche von 12.000 Quadratkilometern vorwiegend auf Oberbayern und ging hervor aus dem Hochstift Freising, das der heilige Bonifatius 739 errichtete. Nach der Säkularisation 1821 wurde der Bischofssitz nach Münchenverlegt und die Erhebung zum Erzbistum verfügt.

 © ilolab (shutterstock)
Quelle:
KNA