Beim Krieg in Sri Lanka sind auch Zivilisten Opfer

Vatikan in Sorge

Im Bürgerkrieg auf Sri Lanka befürchtet der Vatikan zahlreiche weitere Opfer unter der Zivilbevölkerung. Auf dem Gebiet, das die Rebellen der LTTE weiterhin hielten, lebten noch Tausende Zivilisten. Sie befänden sich zum Teil mitten in den Kampfhandlungen, klagt der Apostolische Nuntius, Erzbischof Mario Zenari.

 (DR)

Die Menschen drohten als "menschliche Schutzschilde" missbraucht zu werden,  sagte er in einem Interview des "Osservatore Romano". Zugleich rief er Regierung und Rebellen zur Versöhnung auf.

Dutzende Priester und Ordensleute seien bei ihren Gemeinden in der Region verblieben und wollten die Menschen nicht im Stich lassen, erläuterte der Bischof. Die Regierung habe betont, die "tragischen Folgen" des Krieges nach Möglichkeit begrenzen zu wollen und scheine dazu bereit.

Trotzdem sei er "extrem besorgt", betonte Zenari. Er erläuterte, die Regierungstruppen hätten die Geistlichen in der Kampfregion eigens zum Verlassen der Dörfer aufgefordert. Diese wollten aber in einem Moment großen Leids bei ihren Gemeinden bleiben.

Solidarität des Papstes bekunden
Zenari kündigte an, in den kommenden Tagen in die Diözese Jaffna im Norden Sri Lankas reisen und dort Einwohnern und Flüchtlingen die Solidarität des Papstes bekunden zu wollen. Benedikt XVI. hatte zuletzt am Mittwoch zu einem Ende der Kampfhandlungen in Sri Lanka aufgerufen und die Opfer unter der Zivilbevölkerung beklagt. Der 63-jährige Erzbischof, dessen Amtszeit auf Sri Lanka vor Monaten abgelaufen war, hatte nach eigenem Bekunden angesichts der schwierigen Lage um eine Verlängerung gebeten.

Von den Kämpfen zwischen den Rebellen und der srilankischen Armee im Norden des Inselstaats sind Hunderttausende Menschen betroffen. Die LTTE kämpft seit mehr als 25 Jahren um Autonomie der mehrheitlich von Tamilen bewohnten Gebiete im Norden und Nordosten Sri Lankas. In den vergangenen Wochen hatte die Armee die Städte im Norden des Landes, die seit langem von der LTTE gehalten wurden, eingenommen.