Sri Lankas Regierung lehnt Gespräche mit Rebellen ab

Sri Lankas Armee erklärte, die Rebellen der tamilische Separatistenbewegung «Befreiungstiger von Tamil Eelam» (LTTE) würden in wenigen Tagen völlig besiegt sein. Die LTTE sei in ein kleines Gebiet von etwa 260 Quadratkilometern im Nordosten der Insel zurückgedrängt. Weil die Regierung keine unabhängigen Beobachter in das Kriegsgebiet lässt, ist es schwer, sich eine Übersicht über die Situation zu machen.

Am Mittwoch hatten die neue US-Außenministerin Hillary Clinton und ihr britischer Kollege David Milliband die beiden Bürgerkriegsparteien zu einer befristeten Waffenruhe aufgefordert. Zuvor hatten die USA, Norwegen, die EU und Japan an die LTTE appelliert, ihre Waffen niederzulegen.

In den vergangenen Tagen war das einzige noch funktionierende Krankenhaus in der Krisenregion wiederholt beschossen worden.
Insgesamt starben dabei mindestens zwölf Menschen. Inzwischen ist die Klinik evakuiert.

Menschenrechtsorganisationen werfen Regierung und Rebellen gleichermaßen vor, Zivilisten als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen. Die Regierung in Colombo hatte am Montag erneut an die Bevölkerung appelliert, das Kriegsgebiet zu verlassen und «sichere Zonen» aufzusuchen. UN-Vertreter erklärten jedoch, es gebe solche Zonen nicht.

Die LTTE kämpft seit 27 Jahren für einen unabhängigen Staat für die tamilische Minderheit in Sri Lanka. Mindestens 70.000 Menschen starben bislang in dem Konflikt. Nach der Jahrtausendwende gab es einen kurzen, aber brüchigen Waffenstillstand. Anfang 2008 erklärte die Regierung die Waffenruhe für beendet und kündigte die Vernichtung der Aufständischen an. Die EU und die USA stufen die LTTE als Terrororganisation ein.