Behörde will Dialog mit Kirchen suchen

Streit um Park am Ölberg

Im Streit um die Ausweitung eines Nationalparks am Jerusalemer Ölberg hat die israelische Behörde für Natur und Nationalparks auf Kritik von Kirchenführern reagiert. Entgegen den Befürchtungen solle das Projekt das Gebiet schützen.

Olivenbäume vor der Paternosterkirche auf dem Ölberg in Jerusalem. / © Corinna Kern (KNA)
Olivenbäume vor der Paternosterkirche auf dem Ölberg in Jerusalem. / © Corinna Kern ( KNA )

"Das Projekt wird nicht zur Diskussion gestellt, ohne dass ein Dialog und ein Austausch mit allen geeigneten Interessengruppen, einschließlich der örtlichen religiösen Körperschaften, über den besten Weg zur Erhaltung dieser einzigartigen Stätte stattfindet", erklärte die israelische Behörde für Natur und Nationalparks (INPA) auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Sollen nichtjüdische Elemente eliminiert werden? 

INPA habe "derzeit nicht die Absicht, dieses Projekt in den Planungsgremien voranzutreiben". Gleichzeitig erneuerte die Behörde ihren Anspruch, die Landschaften um die Altstadt Jerusalems als "eine der wichtigsten Kulturlandschaften der Welt" zu schützen und zu erhalten. Das Nationalpark-Projekt sei auf den Schutz des Gebietes ausgelegt. Ferner ändere die Deklarierung eines Geländes zum Nationalpark nach israelischem Recht nicht die Eigentumsverhältnisse.

Drei Kirchenführer Jerusalems, darunter Franziskanerkustos Francesco Patton, hatten sich in einem Schreiben an die israelische Umweltministerin Tamar Zandberg gewandt und sie aufgerufen, die Behörde zur Aufgabe der Ausbaupläne zu bewegen. Man könne sich in den vergangenen Jahren "des Eindrucks nicht erwehren, dass verschiedene Einrichtungen versuchen, alle nichtjüdischen Charakteristika der heiligen Stadt zu minimieren, um nicht zu sagen zu eliminieren, indem sie versuchen, den Status quo auf diesem heiligen Berg zu verändern", heißt es in dem Schreiben mit Datum vom 18. Februar.

Park will kircheneigenes Land mit einbeziehen

Hintergrund waren Pläne der INPA, einen bestehenden, rund 271 Hektar großen Park um 27,5 Hektar zu erweitern und dazu auch kircheneigenes Land im Bereich des Ölbergs zum Nationalpark zu deklarieren. Das umstrittene Projekt sollte ursprünglich am Palmsonntag (10. April) zur Genehmigung vorgelegt werden. Medien hatten berichtet, der Termin der Anhörung werde auf den 2. März vorgezogen

Quelle:
KNA