Missbrauchsbetroffene starten europaweite Aufarbeitungsaktion

"Begangenes Unrecht länderübergreifend angehen"

Betroffene von sexuellem Missbrauch haben eine europaweite Initiative zur Aufarbeitung gestartet. Ein Antrag mit den grundlegenden Forderungen soll im September im Europarat in Straßburg eingereicht werden.

Symbolbild Missbrauch / © Harald Oppitz (KNA)
Symbolbild Missbrauch / © Harald Oppitz ( KNA )

Die bei einem internationalen Treffen im schweizerischen Cham lancierte "Justice Initiative" soll in allen Ländern Europas zur umfassenden Aufarbeitung des Missbrauch an Kindern, wie er in staatlichen und kirchlichen Institutionen stattgefunden hat, beitragen, hieß es in einer am Sonntag veröffentlichten Mitteilung des Netzwerks.

Aufarbeitungsarbeit in der Schweiz als Orientierung

Ein Antrag mit den grundlegenden Forderungen der Initiative, welcher die Aufarbeitung der Missbrauchsfälle auf die gesamteuropäische Ebene bringe, werde im September im Europarat in Straßburg eingereicht. Die Initiative orientiert sich dabei demnach an der Aufarbeitungsarbeit in der Schweiz, wo über 10.000 Betroffene bereits eine Wiedergutmachung erhalten hätten.

Schutz der Menschenrechte insbesondere der Kinder

"Die Opfer sind Bürgerinnen und Bürger Europas, sie leben mitten unter uns. Europa, das den Schutz der Menschenrechte und insbesondere Kinder auf seine Fahnen geschrieben hat, muss für die Betroffenen, aber auch für sich selbst, endlich handeln und das begangene Unrecht länderübergreifend angehen", sagte Sprecher der deutschen Betroffeneninitiative "Eckiger Tisch", Matthias Katsch.


Matthias Katsch / © Julia Steinbrecht (KNA)
Matthias Katsch / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA
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