Bedford-Strohm verurteilt Hassbotschaften im Netz

"Gift der Gesellschaft"

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, hat Drohungen und Hassbotschaften im Internet verurteilt. Sie verbreiteten sich derzeit wie ein Gift in einer Gemeinschaft, "die wir soziale Medien nennen".

Heinrich Bedford-Strohm / © Lukas Barth (epd)
Heinrich Bedford-Strohm / © Lukas Barth ( epd )

Das sagte der bayerische evangelische Landesbischof am Mittwoch in München. Dabei seien die sozialen Medien eigentlich dafür gedacht, Menschen in Kommunikation zueinander zu bringen.

Gottesdienst zum Buß- und Bettag

Beim Gottesdienst zum Buß- und Bettag in der Münchner Matthäuskirche rief er dazu auf, den Tag zum Anlass zu nehmen, um zur Besinnung zu kommen. Die Güte Gottes könne zur Umkehr leiten. Denn Menschen könnten sich verändern, zeigte sich Bedford-Strohm überzeugt. So habe es ihn "wirklich berührt", dass sich ein paar Tage nach einem wüsten Kommentar auf seiner Facebookseite der Autor per E-Mail bei ihm entschuldigt habe. Diesen Mailwechsel habe er als "Bußtagswunder" erlebt.

Versöhnliche Geste in sozialen Medien

"Ich hatte nicht mit einer solchen Geste gerechnet", räumte der Landesbischof ein. Auch hätte er dem Kommentator eine solche Veränderung nicht zugetraut. "Weil ich nur die Haltung und nicht den Menschen gesehen habe", so Bedford-Strohm. Auch habe er Gott nicht zugetraut, "dass er uns zwei Menschen noch zusammenbringen kann".

Dieses Erlebnis sei für ihn eine große Hoffnungserfahrung gewesen, weil die Güte Gottes sich stärker erwiesen habe als alle Grenzen, "die wir Menschen aufbauen".


Quelle:
KNA