In Prag sollen bis Monatsende die noch ausstehenden Pfeifen für die neue Orgel im Veitsdom eintreffen.
Sie wurden in der Werkstatt des deutschen Orgelbauers Gerhard Grenzing in El Papiol bei Barcelona hergestellt, wie die Presseagentur Kathpress (Donnerstag) meldet. Im August solle der Aufbau der Orgel abgeschlossen und im September mit dem Stimmen begonnen werden.
Dies müsse aber im Winter infolge der niedrigeren Temperaturen unterbrochen werden. Die Orgelweihe ist auf den 15. Juni 2026 festgesetzt, den Festtag des Hauptpatrons der Kathedrale, des heiligen Veit.
Nach dem Vorbild des Kölner Doms
Mit der Weihe der Orgel unter der großen Rosette über dem Haupteingang wird die Komplettierung der mittelalterlichen Bischofskirche abgeschlossen, die nach dem Vorbild des Kölner Doms im 19. Jahrhundert in Angriff genommen wurde und 1929 in der Weihe der Kirche gipfelte.
Bis heute ist die provisorische Orgel im Querschiff in Verwendung, die aber höheren Ansprüchen nicht genügt. Der Bau der neuen Domorgel war ein besonderes Anliegen von Kardinal Dominik Duka (82), bis 2022 Prager Erzbischof.
Die 1972 gegründete Werkstatt des 1942 in Insterburg geborenen Orgelbauers Gerhard Grenzing gehört zu den renommiertesten Europas. Unter anderen schuf sie die Orgeln in der Almudena-Kathedrale in Madrid, in der Brüsseler Kathedrale Sankt Michael und Sankt Gudula sowie in der Versöhnungskirche in Taizé.