Psalmenvertonungen von Jan Dismas Zelenka

Barocke Klangpracht

Die Psalmen im Alten Testament der Bibel stellen die gesamte Bandbreite der Emotionen des Menschen dar. Die Texte sind wie gemacht für lautmalerische Musik der Barockzeit.

Skulpturen an der Katholischen Hofkirche in Dresden / © Iryna Shpulak (shutterstock)
Skulpturen an der Katholischen Hofkirche in Dresden / © Iryna Shpulak ( shutterstock )

Einer der originellsten Tonschöpfer dieser Zeit war Jan Dismas Zelenka, der von der zeitgenössischen italienischen Oper stark beeinflusst wurde, aber seinen ganz eigenen Stil entwickelte.  In Dresden bekam Zelenka durch die berühmte Hofmusik, bei der er angestellt war, und der exzellenten Oper die neusten Musiktrends aus Italien mit und adaptierte sie für seine Werke. Er  setzte sehr originell die geistlichen Texte in Musik.

Der böhmische Komponist schrieb eine Vielzahl von Messvertonungen, aber auch viele Psalmen, die in den Vespern gebetet beziehungsweise dann gesungen wurden.

Psalmen sind Texte aus dem Alten Testament, in denen sich die gesamte menschliche Erfahrung mit Gott widerspiegelt. Zwischen Depression und großem Dankjubel finden sich dort alle Emotionen und Gedanken zu Gott und dem Menschen, der zu ruft. Durch sehr bildhafte Sprache sind die Psalmen wie dazu geschaffen, durch Musik gedeutet zu werden. In den katholischen Vespergottesdiensten wird nach festen Regeln immer mindestens zwei gebetet, in früheren Jahrhunderten sogar bis zu fünf.

Psalmenvertonungen in "Musica" von Jan Dismas Zelenka:

Confitebor tibi domine ZWV 72

In Exitu Israel ZWV 83

Außerdem:

Auszüge aus den „Rosenkranzsonaten“ von H. I. F. Biber

Heinrich Isaak: Missa "Misericoridias Domini"


Blick auf Dresden / © TTstudio (shutterstock)