In dem am Mittwoch veröffentlichten Schlusskommunique heißt es: Obwohl die Messfeiern "besondere Sorgfalt und Vorsicht" erforderten, sei dies kein Grund zur Entmutigung. In den vergangenen Monaten habe sich gezeigt, wie man in den Gemeinden sicher und in voller Übereinstimmung mit den gesetzlichen Auflagen feiern könne. Darum sei man sicher, dass dies auch an Weihnachten gelingen werde.
Christmette vor Corona-Ausgangssperre
In der Schlusserklärung wird angekündigt, dass zusammen mit den Pfarrern Konzepte erarbeitet würden, um den unterschiedlichen Gegebenheiten vor Ort Rechnung zu tragen. Ziel sei "eine gut verteilte Präsenz" der Gläubigen. Die vielfältigen Möglichkeiten der Weihnachtsliturgie böten dafür allerhand Gestaltungsspielraum.
Mit Blick auf die Christmette empfahlen die Bischöfe einen Zeitpunkt, der mit der in Italien geltenden nächtlichen Corona-Ausgangssperre vereinbar ist. Die Regierung in Rom will darüber in einem für Donnerstagabend erwarteten Dekret entscheiden.
EU-Kommission sorgt für Verwirrung
Im Vorfeld der Videokonferenz hatten Stimmen aus der EU-Kommission in Brüssel für Irritationen gesorgt. Diese legten nahe, aus Seuchenschutzgründen möglichst auf Weihnachtsgottesdienste mit zahlreichen Teilnehmern zu verzichten. Massimo Camisasca, Bischof von Reggio Emilia-Guastalla, wies das prompt zurück. "Europa hat keine Kompetenz, den Kirchen die Aussetzung der Weihnachtsmesse zu empfehlen", sagte er am Mittwoch. Die Äußerungen aus Brüssel hätten ihn "sehr erstaunt".
Kurienerzbischof Vincenzo Paglia äußerte sich ähnlich. Der Zeitung "Corriere della Sera" sagte er: "Wir dürfen uns Weihnachten in diesem Jahr von niemandem stehlen lassen." Wenn die Sicherheitsbestimmungen eingehalten würden, sehe er kein Problem darin, die Weihnachtsmesse gemeinsam mit den Gläubigen zu feiern.