Ausgangssperre in Italien

 (DR)

In Italien sind die Ausgangsbeschränkungen noch strenger als in Deutschland. Die 60 Millionen Bürger dürfen seit dem 10. März - und noch bis zum 3. Mai - nur ausnahmsweise das Haus verlassen, etwa wenn sie zur Arbeit, zum Arzt oder zum Einkaufen müssen. Spazierengehen und Joggen, außer nahe am Haus, ist weitgehend verboten. Für ihre Wege benötigen die Leute eine Bestätigung mit Angaben zur Person und den Gründen, warum sie unterwegs sind.

Die Formulare druckt man sich aus dem Internet aus. Offiziell braucht man zum Beispiel für eine Fahrt ins Büro je ein Schreiben für Hin- und Rückweg, wie die Polizei bei einer Kontrolle am Freitag erläuterte. In Rom stehen an vielen Stellen in der Innenstadt kleine Gruppen von Polizisten und überprüfen Autos, die vereinzelten Radfahrer und Fußgänger.

Insgesamt wurden zwischen dem 11. März und dem 10. April knapp 6,5 Millionen Personenkontrollen wegen der Corona-Regeln durchgeführt, hieß es. Es seien mehr als 200 000 Verstöße registriert worden. Wer keine Bescheinigung dabei hat, falsche Angaben macht oder ohne Grund unterwegs ist, kann mit mehreren hundert - oder sogar bis zu 3000 - Euro Bußgeld bestraft werden. Wer positiv auf das Virus getestet ist und unter strenger Quarantäne steht, dem drohen bei Verstößen sogar Haftstrafen. Italien ist mit inzwischen etwa 19 000 Toten besonders hart von der Covid-19-Krankheit getroffen. (dpa/11.4.2020)