Augsburger Bischof erinnert an fünf Jahre altes Holocaust-Opfer

"Hinsehen und Kinder schützen"

Der Augsburger Bischof Bertram Meier hat an die Ermordung einer Fünfjährigen im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau erinnert: Gabriele Schwarz-Eckart stehe für unzählige Kinder, die schutzlos sind - auch heute, so der Bischof.

Warnschild vor der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau / © Hana Hanigerova (shutterstock)
Warnschild vor der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau / © Hana Hanigerova ( shutterstock )

Der Augsburger Bischof Bertram Meier hat an die im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau ermordete fünfjährige Gabriele Schwarz-Eckart erinnert. Das Mädchen einer Mutter jüdischer Herkunft dürfe nicht vergessen werden, sagte Meier am Samstag in Stiefenhofen im Westallgäu, wie die Bischöfliche Pressestelle mitteilte.

Gabriele Schwarz-Eckart war kurz nach ihrer Geburt 1937 als Pflegekind auf einen Bauernhof in Stiefenhofen gekommen. Die Mutter war jüdischer Herkunft, hatte sich aber ebenso wie ihre Tochter katholisch taufen lassen. Das Mädchen wuchs bei Pflegeeltern auf. Nach der Ermordung der Mutter wurde Gabriele noch vor ihrem sechsten Geburtstag vom Bauernhof abgeholt, nach Auschwitz deportiert und dort 1943 umgebracht.

Botschaft für heutige Zeit

Meier verwies über das Gedenken hinaus auf das Leid und die Nöte vieler Kinder und Jugendlicher in der heutigen Zeit. "Gabi Schwarz steht für unzählige Kinder, die schutzlos sind - auch heute." Christen dürften andere Menschen nicht verurteilen. "Aber unsere Aufgabe besteht darin: Hinsehen und Kinder schützen."


Quelle:
KNA