Papst erhebt Sucre zur "Primas-Erzdiözese" Boliviens

Aufwertung per Dekret

Die Erzdiözese Sucre im Süden von Bolivien wird aufgewertet. Laut einem in dieser Woche veröffentlichten Päpstlichen Dekret wird sie zur Primas-Erzdiözese und ihre ab 1551 errichtete Bischofskirche zur Primas-Kathedrale erhoben.

Blick auf Sucre in Bolivien / © Dudarev Mikhail (shutterstock)
Blick auf Sucre in Bolivien / © Dudarev Mikhail ( shutterstock )

Das berichtet das Portal diario.net. Der im Frühjahr gestorbene emeritierte Erzbischof Jesus Gervasio Perez Rodriguez soll dies betrieben haben. Am 12. September begeht demnach der Papstbotschafter in Bolivien, Erzbischof Angelo Accatino, die Erhebung in einer Zeremonie in der Domkirche.

"Vikare des Papstes"

Der Titel "Primas" ist in der katholischen Kirche meist mit der traditionsreichsten oder ältesten Diözese eines Landes oder einer Region verbunden. "Primates", die auch als "Vikare des Papstes" bezeichnet wurden, hatten frühere bestimmte Privilegien wie die Einberufung von Synoden, die Krönung des Herrschers oder das Vorrecht zur Bischofsweihe in ihrem Gebiet.

Das Kirchenrecht von 1917 bestimmt, dass derartige Rechte nur auf ausdrückliche Festlegung im Einzelfall gültig sind, während der Kodex von 1983 das Privileg eines Primas weitgehend auf einen Ehrenvorrang beschränkt.

Der Primas rangiert in zeremonieller Hinsicht über einem Metropolitanerzbischof, aber unter den Patriarchen und Kardinälen. Im deutschsprachigen Raum trägt mit Rückbezug auf das frühere Heilige Römische Reich deutscher Nation der jeweilige Salzburger Erzbischof heute noch den Titel "Primas Germaniae".


Quelle:
KNA