Umwelt-Appell von Papst, Patriarch und Primas

"Aufschrei der Erde und der Armen"

In einem gemeinsamen Appell fordern Papst Franziskus, der orthodoxe Patriarch Bartolomaios I. und der anglikanische Primas Justin Welby mehr Einsatz für den Klimaschutz. Den Kirchenführern geht es dabei auch um soziale Gerechtigkeit.

Mammutbaum / © Julia Steinbrecht (KNA)
Mammutbaum / © Julia Steinbrecht ( KNA )

"Dies ist das erste Mal, dass wir drei uns gezwungen sehen, gemeinsam die Dringlichkeit der ökologischen Nachhaltigkeit, ihre Auswirkungen auf anhaltende Armut und die Bedeutung globaler Zusammenarbeit anzusprechen", heißt es in dem am Dienstag vom Vatikan veröffentlichten Schreiben. Jeder Einzelne solle - unabhängig von Glaube und Weltanschauung - auf den "Aufschrei der Erde und der Armen" hören, das eigene Tun überdenken und sinnvolle Opfer für die gottgegebene Erde bringen.

Das bisherige Handeln habe zum Verlust der Biodiversität, Umweltverschmutzung und zum Klimawandel geführt, kritisieren die Kirchenführer. "Die extremen Wetter- und Naturkatastrophen der letzten Monate zeigen uns erneut mit großer Wucht und großen menschlichen Kosten, dass der Klimawandel nicht eine zukünftige Herausforderung, sondern eine unmittelbare und dringende Frage des Überlebens ist". Dabei bezahlten vor allem die Armen den größten Preis dafür, obwohl sie am wenigsten Schuld trügen.

Großzügigkeit und Fairness

Zu viele verhielten sich dennoch weiterhin egoistisch und zeigten kaum Interesse an ihren Mitmenschen oder den Grenzen des Planeten. "Wir müssen unser Leben, Arbeiten und unseren Nutzen des Geldes an Großzügigkeit und Fairness ausrichten und nicht am egoistischen Gewinn", so die Mahnung der Kirchenführer.

Gemeinsam rufen die drei zudem zum Gebet vor dem im November anstehenden Klimagipfel auf. Über einen Besuch von Papst Franziskus bei der 26. Konferenz der Mitgliedsstaaten der UN-Klimarahmenkonvention, "Conference of the Parties" - kurz COP26 genannt - in Glasgow wird seit geraumer Zeit spekuliert. Die Schottische Bischofskonferenz hat seinen Besuch bereits angekündigt, vom Vatikan gibt es bislang keine konkrete Bestätigung.


Papst Franziskus / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA