Kein öffentliches Gedenken zum Jahrestag des Germanwings-Absturzes

Aufruf zum "Licht des Gedenkens"

Zum fünften Jahrestag des Germanwings-Absturzes gibt es kein öffentliches Gedenken. Zum Zeitpunkt des Absturzes werden die Kirchenglocken in Halten am See läuten. Ebenso sollen Kerzen in den Fenstern an diesem Abend auch für die Opfer brennen.

Abends um 21 Uhr eine Kerze ins Fenster stellen / © Nadeene (shutterstock)
Abends um 21 Uhr eine Kerze ins Fenster stellen / © Nadeene ( shutterstock )

Wegen der Corona-Pandemie wird es an diesem Dienstag keine öffentlichen Gedenkfeiern zum fünften Jahrestag des Germanwings-Absturzes geben. "Lediglich die Kirchenglocken läuten zum Totengedenken zum Zeitpunkt des Absturzes des Flugzeugs ab 10.43 Uhr für fünf Minuten", sagte Britta Stenner von der katholischen Pfarrei St. Sixtus in Haltern am See am Sonntag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Ansonsten habe man alles abgesagt.

Kirchen rufen zu "Licht des Gedenkens" auf

Die evangelische, katholische sowie die neuapostolische Kirchengemeinde in Haltern, die Stadt sowie das örtliche Joseph-König-Gymnasium riefen zu einem "Licht des Gedenkens" auf. Demnach sollen ab 19 Uhr Kerzen in den Fenstern an die Absturzopfer erinnern und sichtbar ein Zeichen der Erinnerung an die Verstorbenen, aber auch der Verbundenheit mit den Hinterbliebenen setzen.

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) Hinterbliebenen Kraft und Mut zu. "Wir alle sind an diesem Tag mit unseren Gedanken und in unseren Gebeten bei den Opfern und bei den Angehörigen», sagte Laschet am Dienstag in einem Video-Statement bei Twitter. "Grade in diesen Zeiten, in denen Angehörige nicht im großen Kreis ihrer Familie Trost und Zuflucht finden können, wünsche ich viel Kraft, Beistand und Mut, weiter nach vorne zu blicken." Die Tragödie habe «eine tiefe Wunde» in die Herzen von Eltern, Großeltern, Schwestern, Brüdern, Freunden und Verwandten gerissen. "Wir werden die Opfer des Germanwings-Flugs 9525 nie vergessen", beteuerte der Ministerpräsident.

Auch die bisher jährlichen Gedenkfeiern am Joseph-König-Gymnasium und an der Gedenktafel im Düsseldorfer Flughafen fallen nach Angaben der Organisatoren aus. Am Flughafen werde es aber Blumengebinde geben, "also ein stilles Gedenken", sagte Flughafensprecher Thomas Kötter dem epd. Am Samstag hatte der Flughafen Düsseldorf eine Anzeige in den örtlichen Tageszeitungen veröffentlicht. "Stärker als der Tod ist die Liebe - In Gedenken an die Opfer von Flug 4U9525 vom 24. März 2015", hieß es in der Anzeige der Geschäftsführung, der Belegschaft und des Flughafen-Betriebsrats.

Am 24. März 2015 war ein Flugzeug der Lufthansa-Tochter Germanwings auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf in den südfranzösischen Alpen abgestürzt. Alle 150 Menschen an Bord der Maschine kamen ums Leben, darunter 16 Schülerinnen und Schüler sowie zwei Lehrerinnen des Joseph-König-Gymnasiums in Haltern, die auf dem Rückweg von einem Austausch in Spanien waren. Nach Erkenntnis der Ermittler hatte der Copilot das Flugzeug absichtlich zum Absturz gebracht.


Gedenken an die Opfer des Germanwings-Absturzes / © Marcel Kusch (dpa)
Gedenken an die Opfer des Germanwings-Absturzes / © Marcel Kusch ( dpa )

Armin Laschet (CDU), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen / © Kay Nietfeld (dpa)
Armin Laschet (CDU), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen / © Kay Nietfeld ( dpa )
Quelle:
epd