Aufarbeitungskommission für Erzbistum Köln steht fest

Gremium kann Arbeit aufnehmen

Die Mitglieder für eine Unabhängige Aufarbeitungskommission für das Erzbistum Köln stehen fest. Das Gremium komme in der ersten Juniwoche zu seiner ersten Sitzung zusammen, teilte die Erzdiözese an diesem Donnerstag mit.

Leere Stühle in einer Kirche / © MASSIMILIANO PAPADIA (shutterstock)
Leere Stühle in einer Kirche / © MASSIMILIANO PAPADIA ( shutterstock )

Der Kommission gehören sieben Mitglieder an, darunter auch zwei Betroffene.

Das Erzbistum benannte nach eigenen Angaben drei Mitglieder: Die ehemalige Ermittlungsrichterin Erika Nagel, den auf Psychotherapie spezialisierten Facharzt und Professor Jens Kuhn sowie den Sozialpädagogen Hans Scholten.

Zwei Betroffene sitzen in Kommission

Die nordrhein-westfälische Landesregierung schickte die ehemalige NRW-Staatssekretärin Marion Gierden-Jülich sowie den Staatsrechts-Professor Stephan Rixen in die Kommission. Mitglieder sind zudem die Betroffenen Christina Zumdieck und Peter Bringmann-Henselder.

Peter Bringmann-Henselder / © Oliver Berg (dpa)
Peter Bringmann-Henselder / © Oliver Berg ( dpa )

Letzterer ist derzeit auch Sprecher des Betroffenenbeirats im Erzbistum Köln, dessen turnusmäßige Neubesetzung ansteht.

Kommissionen in allen Bistümern geplant

Nach einer Absprache des früheren Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, und der deutschen Bischöfe sollen in allen deutschen Diözesen Kommissionen entstehen, die Missbrauch durch Geistliche aufarbeiten.

Diesen Gremien sollen neben Betroffenen und Vertretenden der jeweiligen Diözese weitere Experten etwa aus dem Bereich Wissenschaft oder Justiz angehören. Diese Fachleute sollen die Landesregierungen benennen.

Erzbistum Köln

Das Erzbistum Köln zählt zu den bedeutendsten Diözesen in Deutschland. Mit rund 1,9 Millionen Katholiken hat es die meisten Mitglieder, gefolgt von Münster, Freiburg und Rottenburg-Stuttgart (je rund 1,8 Millionen). Das Vermögen liegt bei rund 3,8 Milliarden Euro. Damit liegt Köln auf Platz drei hinter Paderborn (7,15 Milliarden Euro) und München-Freising (6,1 Milliarden Euro).

Blick auf den Kölner Dom / © saiko3p (shutterstock)
Quelle:
KNA