Friedhofsorganisationen appellieren an Vernunft der Besucher

Auf gemeinsame Besuche verzichten

Die Friedhofsorganisationen rufen zu den stillen Feiertagen im November zu umsichtigem Verhalten bei Besuchen auf. Friedhöfe blieben uneingeschränkt geöffnet, dennoch gelten dort dieselben Corona-Schutzmaßnahmen wie überall sonst.

Totengedenken verbindet mit dem geliebten Verstorbenen / © Beatrice Tomasetti (DR)
Totengedenken verbindet mit dem geliebten Verstorbenen / © Beatrice Tomasetti ( DR )

Das sagten die Friedhofsorganisationen in einer gemeinsamen Erklärung vom Freitag. Sie ist unterzeichnet vom Kuratorium Immaterielles Erbe Friedhofskultur, der Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal und dem Verband der Friedhofsverwalter Deutschlands.

So gelte es, mit nicht mehr als zehn Menschen aus zwei Haushalten den Friedhof zu besuchen, Abstand zu halten und nach Möglichkeit auch Masken zu tragen, auch wenn man sich auf dem Friedhof im Freien aufhalte, hieß es. Friedhöfe gehörten zu den "letzten gesamtgesellschaftlichen Kulturräumen, die nicht von den Corona-Schließungen betroffen sind", sagte der Geschäftsführer des Kuratoriums Immaterielles Erbe Friedhofskultur, Tobias Pehle.

Problem könnten Familienzusammenküfte sein

Sorge bereiten den Organisationen demnach vor allem größere Familienzusammenkünfte. "Traditionell sind die stillen Feiertage Stunden des gemeinsamen Gedenkens an die Verstorbenen, und es ist bitter, dass dies nicht in gewohnter Weise möglich sein wird", erklärte der Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal, Dirk Pörschmann. "Vernünftig wäre, vor allem ältere oder gebrechliche Personen beim Gang auf den Friedhof durch einzelne Familienmitglieder zu begleiten, aber auf größere, gemeinschaftliche Besuche zu verzichten."

Kontrollen der Corona-Regeln durch die Friedhofsverwaltungen werde es nicht geben. "Die Friedhofsverwaltungen sind keine Corona-Wächter", betonte der Geschäftsführer des Verbands der Friedhofsverwalter Deutschlands, Andree Könnecke. Bei offensichtlichen Verstößen gegen Kontaktverbot und Abstandsregeln könnten Besucher zur Wahrung der Schutzmaßnahmen aufgefordert werden.

Die Pandemie habe noch einmal "eindringlich vor Augen geführt, wie wichtig die Friedhofskultur für unsere Gesellschaft ist", fügte Pehle hinzu. "Ohne diese Orte der Trauer und der Erinnerung fehlt den Menschen eine wichtige Stütze, vor allem, wenn Opfer der Pandemie zu beklagen sind".

Allerheiligen und Allerseelen

Gedenk- und Trauertage im November. Während die römisch-katholische Kirche an Allerheiligen wortwörtlich all ihrer Heiligen gedenkt, ist Allerseelen der Tag, an dem durch Fürbitte und Gebet an die Verstorbenen erinnert wird.

Die Gedenktage am Ende des Kirchenjahres sollen die Menschen trösten, etwa wenn der Verlust eines Angehörigen zu beklagen war. Zugleich rücken die christlichen Trauertage mit ihrer vielfältigen Symbolik die Vergänglichkeit des Lebens und die Allgegenwärtigkeit des Todes in den Mittelpunkt.

Symbolbild Kerzenlicht / © Bobby Stevens Photo (shutterstock)
Symbolbild Kerzenlicht / © Bobby Stevens Photo ( shutterstock )
Quelle:
KNA