EKD-Ratsvorsitzende ruft zu beherztem Handeln auf

Auf die Straße gehen und Hassgeschrei entgegentreten

In ihrer Jahresbotschaft für 2022 ruft die EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus zu beherztem Handeln auf. "Ich kann Türen aufmachen, auf die Straße gehen, bei den Ungeliebten sein, Hassgeschrei entgegentreten", erklärte Kurschus.

Annette Kurschus / © Harald Oppitz (KNA)
Annette Kurschus / © Harald Oppitz ( KNA )

Dies sagte die westfälische Präses und Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Mittwoch in Hannover. Christen seien im Glauben erschüttert und kämen "gezeichnet und zerrupft, erschöpft und ungeduldig" zu Christus. Deshalb richte sich die christliche Jahreslosung 2022 "Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen" (Johannes 6, 37) an sie alle.

Den Blick auf das vergangene Jahr präge die Ausschau auf das, was kommen mag, sagte Kurschus: "Jede versuchte Antwort ruft neue Fragen auf den Plan. Auch Fragen nach Gott, Fragen an Gott." Krankheit, Tod, Endlichkeit, Ohnmacht und Schuld tobten sich tagtäglich in der Mitte des Lebens aus, weshalb sie "schon lange nicht mehr als tragische Abweichung vom Normalen" begriffen werden könnten.

Das göttliche Versprechen des aus dem Johannes-Evangelium stammenden Verses der Jahreslosung 2022 stelle Christen aufrecht und wach in die Gegenwart. "Denn wenn ich tatsächlich da bleiben darf, bei Christus, dann gehen mir die Augen auf dafür, wobei es in dieser Welt um Gottes und der Menschen willen nicht bleiben darf", sagte Kurschus.

Begleitung durch das Jahr

Die Losung, immer ein kurzer Bibelvers, begleitet Christen im deutschsprachigen Raum durch das Jahr. Der Vers wird von der Ökumenischen Arbeitsgemeinschaft für Bibellesen (ÖAB) stets mindestens drei Jahre im Voraus ausgewählt. Zur Arbeitsgemeinschaft gehören 23 evangelische und katholische Mitgliedsverbände aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Polen und Frankreich.


Quelle:
epd