Attentäter sticht Bischof in Sydney nieder

Erneute Messerattacke

Das Entsetzen über die Messerattacke in einem Einkaufszentrum im australischen Sydney mit sechs Toten ist noch nicht abgeebbt, da gibt es am Montag eine ähnliche Tat. Diesmal gegen einen Bischof der Assyrischen Kirche des Ostens.

Oper in Sydney / © Pandora Pictures (shutterstock)

Ein prominenter Bischof wurde ins Krankenhaus gebracht, nachdem ein Mann während eines Gottesdienstes mehrfach auf den Geistlichen eingestochen hatte, wie Medien (Montag) berichten.

Ein in Sozialen Medien veröffentlichtes Video zeigt, wie Bischof Mar Mari Emmanuel in der "Christ The Good Shepherd Church" in Wakeley im Südwesten Sydneys angegriffen wird, als er am Montag gegen 19.10 Uhr (Ortszeit) predigt. Der Täter schien auf Gesicht und Hals des Bischofs einzustechen, bevor der Geistliche zu Boden fiel.

Priesterhemd mit eingestecktem Collar / © Harald Oppitz (KNA)
Priesterhemd mit eingestecktem Collar / © Harald Oppitz ( KNA )

Laut australischen Medien wurde der schwarz gekleidete, augenscheinlich junge Mann von der Polizei festgenommen. Mindestens drei weitere Personen seien von dem Attentäter verletzt worden. Über das Motiv gab es noch keine Informationen. Mari Emmanuel ist Oberhaupt der von ihm begründeten "Christ the Good Shepherd Church" - einer Abspaltung der "Alten Kirche des Ostens", die weltweit zwischen 70.000 und 100.000 Gläubige zählt.

Messerattacke in Einkaufszentrum

Erst am Samstag hatte es im Bondi Westfield Shopping Centre in Sydney eine Messerattacke gegeben; sechs Menschen einschließlich des Angreifers wurden getötet.

Vertreter von Religionen und Politik zeigten sich schockiert über das neuerliche Attentat. Der Ministerpräsident von New South Wales, Chris Minns, rief die Bevölkerung von Sydney zu Ruhe und Besonnenheit auf.

Er betonte: "Wir sind hier eine starke Gemeinschaft, und es ist wichtig, dass wir alle zusammenhalten, insbesondere angesichts von Widrigkeiten."

Der australische Premierminister Anthony Albanese und der Premierminister von NSW, Chris Minns legen gemeinsam mit anderen Politikern Blumen am Tatort eines Messerangriffs in Bondi Junction nieder.  / © Dean Lewins/AAP (dpa)
Der australische Premierminister Anthony Albanese und der Premierminister von NSW, Chris Minns legen gemeinsam mit anderen Politikern Blumen am Tatort eines Messerangriffs in Bondi Junction nieder. / © Dean Lewins/AAP ( dpa )

Der Co-Vorsitzende des australischen Dachverbandes jüdischer Organisationen (ECAJ), Alex Ryvchin, twitterte: "Entsetzt über den Messerangriff auf einen Bischof in einer assyrischen Kirche in Sydney. Nur wenige Tage nach dem Massaker von Bondi Junction wird das noch mehr Angst in unserer Stadt verbreiten. Ich stehe in völliger Solidarität mit der schönen assyrischen Gemeinschaft und bete, dass die Verletzten körperlich und seelisch vollständig genesen."

I. H. Kauser, Großimam der Ahmadiyya Muslim Community Australia, sagte dem Sender ABC, seine Gemeinschaft verurteile den Angriff auf Bischof Mar Mari Emmanuel auf das Schärfste. Von der katholischen und der anglikanischen Kirche, den beiden großen christlichen Konfessionen in Sydney, lagen am Abend noch keine Reaktionen vor.

Quelle:
KNA