Atomkraftgegner demonstrieren in Ahaus gegen Laufzeitverlängerung

Wohin mit dem Atommüllberg?

Mehrere Dutzend Umweltgruppen und -verbände aus Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen haben vor dem Atommüll-Zwischenlager in Ahaus protestiert. Nach der Verhinderung von Castor-Transporten von Ahaus ins russische Majak richtete sich die Demonstration gegen die von Bundespräsident Wulff unterzeichnete Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke.

 (DR)

Im Vorfeld hieß es des Demonstrationssonntags (12.12.2010), es gelte den von Bundesregierung und Landesregierung in Mecklenburg-Vorpommern für kommende Woche angekündigten Castor-Transport von Südfrankreich nach Lubmin bei Greifswald noch zu stoppen.



Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) hatte am Montag in Bonn erklärt, dass er den umstrittenen Export von 951 hochradioaktiven Brennelementen nach Russland vorerst nicht genehmigen wird. Als Grund gab er an, dass die Wiederaufbereitungsanlage im Majak zurzeit nicht in Betrieb sei. Die im Atomgesetz vorgeschriebene "schadlose Verwertung" des strahlenden Materials könne deshalb nicht garantiert werden, erklärte er.



"Kein Atommüll in Ahaus"

"Atommüllverschiebung von A nach B löst nicht das reale Entsorgungsproblem. Schwarz-Gelb weiß jetzt schon nicht mehr, wohin mit dem wachsendem Atommüllberg", kritisierte Felix Ruwe von der Initiative "Kein Atommüll in Ahaus". In dieser Situation die Laufzeiten für Atomkraftwerke zu verlängern, sei absolut unverantwortlich. Die Massenproteste gegen steigende Zahl von Castor-Transporten hätten gezeigt, dass die Menschen dies nicht mehr hinnehmen wollen, hieß es.



Für NRW forderten die Initiativen von rot-grünen Landesregierung erneut ein Atomtransporte-Moratorium, die Stilllegung der Atomanlagen in Gronau und Duisburg sowie einen Einlagerungsstopp für das Zwischenlager Ahaus. Auch solle das Land eine Kinderkrebsstudie für alle Atomstandorte in NRW in Auftrag geben.