Das sagte Falcke im Interview des Portals kath.ch (Mittwoch). Regulierung brauche es ebenso für die Starlink-Satelliten, mit denen Unternehmer Elon Musk die weltweite Internet-Abdeckung übernehmen will.
Durch die bis zu hunderttausenden Satelliten werde der Sternenhimmel verschwinden, "egal wo man auf der Welt ist", mahnte der Wissenschaftler. "Er wird durch einen künstlichen Himmel ersetzt werden - einen Himmel voller Satelliten. Und dann entscheidet ein Superreicher in Amerika, wer wann wo Internet hat." Der Weltraum solle durchaus für Forschung und Kommunikation genutzt werden, "er auch der Sternenhimmel als Natur- und Kulturgut muss erhalten bleiben".
Wie man "am Rand des Wissens" denkt
Je mehr der Mensch über das All in Erfahrung bringe, "desto mehr merken wir, was wir nicht wissen", fügte Falcke hinzu. So wisse man beispielsweise, dass es einen Urknall gegeben habe - nicht aber, wie er entstanden sei. "Unser Wissen vergrößert sich, aber das Mysterium unseres Universums vergrößert sich gleichzeitig."
Insofern seien Religion und Weltraumforschung immer schon verbunden gewesen, erklärte der Experte. "Der Blick in den Himmel stellt uns fundamentale Fragen und weckt in uns spirituelle Gefühle." Heute fehle vielen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern allerdings "die Sprachfähigkeit, über das nicht Messbare zu reden". Der Austausch mit der Theologie könne helfen, "um zu verstanden, wie man am Rand des Wissens denkt".
Mit dem Urknall und Schwarzen Löchern befasst sich ab Sonntag auch ein Kongress im Vatikan. In der Vatikanischen Sternwarte in Castel Gandolfo nahe Rom werden 40 Wissenschaftler erwartet; weitere 150 Fachleute nehmen online teil.