Asiatische Bischöfe wollen neue pastorale Prioritäten setzen

"Ausgetretene Pfade verlassen"

Die katholischen Bischöfe Asiens rufen mit einem gemeinsamen Dokument dazu auf, "ausgetretene Pfade zu verlassen" und "neue pastorale Prioritäten" zu setzen. Das Papier solle einen "wichtigen Wendepunkt" markieren.

Bischof Joseph Prathan Sridarunsil mit Konfirmandinnen in Hua Hin, Thailand / © pon piriya (shutterstock)
Bischof Joseph Prathan Sridarunsil mit Konfirmandinnen in Hua Hin, Thailand / © pon piriya ( shutterstock )

Das sagte Kardinal Charles Maung Bo von Yangon in Myanmar, Vorsitzender der Föderation der asiatischen Bischofskonferenzen (FABC), wie das Portal "Licas.news" am Donnerstag berichtete.

Der indische Kardinal Oswald Gracias äußerte sich ähnlich. Das Schreiben könne für die nächsten fünf bis zehn Jahre ein Bezugspunkt für die Kirche in Asien sein, so der Erzbischof von Mumbai.

Mehr Fokus auf Rolle der Frau

Das Dokument war von der FABC bereits im Oktober verabschiedet und in dieser Woche veröffentlicht worden. In dem 40 Seiten umfassenden Text fordern die Bischöfe einen stärkeren Fokus auf aktuelle gesellschaftliche Themen. Dazu zählen etwa der Klimawandel, der Umgang mit Migranten und die Rolle der Frau. Die FABC ist ein Zusammenschluss von knapp zwei Dutzend Bischofskonferenzen im asiatischen Raum. Asien ist unter allen Erdteilen der Kontinent mit dem geringsten Anteil an Katholiken (3,3 Prozent).

Religiöses Leben in Myanmar

Myanmar ist vom Buddhismus geprägt. Ihm hat das lange von der Außenwelt isolierte Land seine größten kulturellen Reichtümer zu verdanken. Geschätzt rund 90 Prozent der Bevölkerung Myanmars sind gläubige Buddhisten. Geht es um Positionen in Verwaltung und Militär, werden buddhistische Bewerber bevorzugt. Im einfachen Volk tief verwurzelt sind zudem Geisterglaube und Sterndeuterei. Dem Christentum gehören nur rund 5 Prozent der Bürger an. Muslime sind zu etwa 4 Prozent vertreten, die meisten von ihnen zählen zur verfolgten ethnischen Minderheit der Rohingya.

Katholische Kirche in Myanmar unter Druck / © Paul Haring (KNA)
Katholische Kirche in Myanmar unter Druck / © Paul Haring ( KNA )