Archive der Franziskaner im Hl. Land werden digitalisiert

Mehrere tausend Dokumente

Historische Fotos, Dokumente der alten franziskanischen Apotheke und Erlasse der Mameluken lagern in den Archiven der Franziskanerkustodie in Jerusalem. Teile des davon sollen nun digitalisiert und online zugänglich gemacht werden

Blick auf Jerusalem / © Kyrylo Glivin (shutterstock)

Das teilte der Orden am Montag mit. Digitalisiert werden sollen demnach die Fermane der Mameluken (islamische Herrscher im Heiligen Land vom 13. bis 16. Jahrhundert) aus den Jahren 1247 bis 1516, die Apothekenarchive vom frühen 17. Jahrhundert bis 1913, gedruckte Bände über Medizin und Pharmazie aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert sowie die in der franziskanischen Druckerei zwischen 1845 und 1950 in verschiedenen Sprachen erschienenen Bücher. Ebenfalls digitalisiert wird demnach die fotografische Sammlung aus rund 40.000 Bildern und 4.000 Glasplatten.

Ältestes katholisches Archiv im Heiligen Land

Das historische Archiv umfasst laut Angaben der Kustodie Dokumente aus mehr als sieben Jahrhunderten. Es sei damit das älteste katholische Archiv im Heiligen Land und dokumentiere "nicht nur die Wechselfälle der nahe gelegenen religiösen Institution, sondern auch die der katholischen Präsenz in sehr vielen Regionen des Nahen Ostens". Insbesondere die Sammlung der Fermane gäben Aufschluss über die wechselhafte Geschichte der Franziskaner und des Katholizismus im Heiligen Land.

Im Laufe seiner Geschichte wechselte das Archiv mehrfach seinen Namen sowie seinen Standort. Seit 1975 befindet es sich unter dem Namen "Historisches Archiv der Kustodie des Heiligen Landes" im Salvator-Kloster im christlichen Viertel der Jerusalemer Altstadt.

Digitalisierung bis Sommer 2023

Die Digitalisierung erfolgt in Zusammenarbeit mit der französischen Nationalbibliothek und soll bis August 2023 abgeschlossen sein. Das Digitalisierungsprojekt der Französischen Nationalbibliothek (BNF) umfasst mehrere tausend Dokumente aus verschiedenen Kulturerbe- und Forschungsbibliotheken im Nahen Osten.

Seit 2017 sind die ersten Dokumente online in der dreisprachigen digitalen Bibliothek "Bibliotheques d'Orient" verfügbar. Sie ist nach Angaben der BNF dem historischen Austausch zwischen Europa und dem Nahen und Mittleren Osten gewidmet. Gleichzeitig stelle sie ein internationales Solidaritätsprogramm dar, das durch konkrete Maßnahmen zum Schutz des dokumentarischen Erbes im Nahen und Mittleren Osten beitrage. Geografisch umfasst das Projekt die Länder und Regionen des östlichen Mittelmeerraums von Ägypten bis zur Türkei sowie Irak und Nordarabien.

Quelle:
KNA