Arbeitslosenzahl wieder gesunken - Institut: Trend hält an

Gute Zahlen und Prognosen

Gute Nachrichten von der Bundesagentur für Arbeit: Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist auch im wieder Februar leicht gesunken. Trotz massiver Stellenstreichungen bei deutschen Großkonzernen wie BMW, Henkel und Siemens geht das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft auch von weiter sinkenden Arbeitslosenzahlen aus.

 (DR)

Wie die Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag in Nürnberg mitteilte, waren im Februar 3,617 Millionen Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 42 000 weniger als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahresmonat ging die Zahl um 630 000 zurück. Die Arbeitslosenquote lag bei 8,6 Prozent nach 8,7 Prozent im Vormonat.

"Die gute Arbeitsmarktentwicklung der vergangenen Monate hält an, die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nimmt weiter zu und die Nachfrage der Unternehmen nach Arbeitskräften bleibt auf sehr hohem Niveau", erklärte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise. Die günstige Entwicklung liege zum einen an dem bisher relativ milden Winter, zudem lasse das Saisonkurzarbeitergeld für Bauberufe die Winterarbeitslosigkeit geringer ausfallen als in den Jahren zuvor. Üblicherweise gibt es sonst im Februar eine leichte Zunahme der Arbeitslosigkeit.

Experte: Trotz Stellenabbaus kein Anstieg der Arbeitslosigkeit
Direktor Michael Hüther sagte der "Bild"-Zeitung: "Wir gehen unverändert davon aus, dass die Arbeitslosenzahl im Jahresdurchschnitt um 300 000 auf rund 3,4 Millionen sinken wird." Zur Begründung erklärte der Experte: "Gerade im Mittelstand melden fast alle Unternehmen, dass sie Beschäftigung aufbauen und Schwierigkeiten haben, genügend Fachkräfte zu finden."

Der zuletzt angekündigte Personalabbau bei mehreren DAX-Konzernen sei erforderlich, weil der starke Euro deutsche Produkte auf dem Weltmarkt immer teurer mache, betonte Hüther: "Deshalb stehen exportabhängige Firmen wie BMW oder Henkel unter Kostendruck. Sie müssen jetzt sparen, um nicht später sanieren zu müssen."

Der Direktor des Instituts für Arbeit und Wirtschaft an der Uni Bremen, Rudolf Hickel, kritisierte die Vorgehensweise der Konzerne: "Der Renditedruck wird immer stärker. Dem geben viele Konzerne jetzt nach. Sie wollen durch radikale Kostensenkungsprogramme noch mehr Gewinn ausweisen, um für die Börse attraktiv zu bleiben. Ob das auf Dauer gut geht, ist aber äußerst zweifelhaft."