Dies sagte Polizeichef Dermot Shea am Sonntag (Ortszeit) auf einer Pressekonferenz. Nach Sheas Angaben hatte sich der Mann kurz nach dem Auftritt eines Chors am Sonntagnachmittag an den Sängern vorbei seinen Weg zu den Kirchentüren der episkopalen Kathedrale Saint John the Divine im Stadtteil Manhattan gebahnt. Von dort gab er mit zwei halbautoamischen Waffen Schüsse ab.
Motiv unklar
Zu diesem Zeitpunkt waren noch zahlreiche Menschen in der Nähe, auch auf den Stufen und am Kircheneingang. Es sei "die Gnade Gottes" gewesen, dass außer dem Angreifer niemand getroffen wurde, sagte Shea. Die drei Beamten hätten insgesamt 15 Schüsse abgegeben. Einer davon traf den Angreifer am Kopf.
Das Motiv des Mannes war unklar. Er sei der Polizei wegen zahlreicher Delikte bekannt, so Shea. Neben den beiden Waffen barg die Polizei eine Tasche, die mutmaßlich auch zu dem Angreifer gehörte. Darin befanden sich Shea zufolge ein voller Benzinkanister, eine Bibel, mehrere Messer sowie Draht und Seile. Die Polizei werde nun die Videoaufnahmen auswerten und weiter ermitteln.
"Schockierender Gewaltakt"
Die Gemeinde der Episkopal-Kathedrale hat sich noch am Sonntag mit einem Statement an die Öffentlichkeit gewandt: "Unsere Veranstaltung 'Lieder für die Gemeinde' heute Nachmittag wurde durch einen bewaffneten Menschen unterbrochen, der von den Stufen unserer Kathedrale aus mehrere Schüsse in die Luft gefeuert hat. Dankenswerterweise hat es unter den Passanten keine verletzten gegeben. Es ist furchbar, dass das Geschenk der Musik, das unser Chor der Stadt New York machen wollte, ein in diesen Zeiten wichtiger Nachmittag der Gemeinschaft, von diesem schockierenden Gewaltakt unterbrochen wurde. Unsere Gemeinschaft bleibt stark und bietet einen sicheren Ort für Gebet, Meditation und Feier in der bevorstehenden Weihnachtszeit. Wir sind dankbar für die schnelle Reaktion der Behörden und senden unsere Gebete an alle betroffenen.“
Der Bischof der Diözese New York, Andrew Dietsche, der an der St. John Divine Kathedrale residiert, hat dem Vorfall selbst als Zeuge beigewohnt, und berichtet: "Ich stand während des Vorfalls vor unserer Kirche und habe den Schützen direkt vor unseren großen Bronzetoren gesehen. Es ist wichtig zu betonen, dass der Mann nicht auf die Menschen geschossen hat, deshalb wurde auch niemand verletzt. Der Schütze wurde aber von der Polizei niedergestreckt und hat im Anschluss sein Leben verloren. Ich bitte um Ihr Gebet für die Menschen, die an unserer Kathedrale arbeiten, für die Gemeinschaft, und für all die die von diesem Vorfall traumatisiert wurden – aber auch für den Schützen. Der Nachmittag sollte uns wunderschöne Weihnachtsmusik bringen, wurde aber zur Stunde des Terrors und brachte Schock über diese selbstzerstörerische Gewalt.“
