Die anglikanische Washingtoner Bischöfin Mariann Edgar Budde hat den verstorbenen Papst sehr verehrt. Sie habe seine Hingabe zur Menschlichkeit geschätzt, seine Hochachtung für die Armen, aber auch seine Lebensfreude, sagte Budde am Mittwochabend in Berlin.
Sie bete nun für "meine Freunde, die in Rom sind und am Konklave beteiligt sind". Papst Franziskus war am Ostermontag gestorben und wurde am Samstag beigesetzt.
Zu Trump-Kritik: "Ich konnte nicht nichts sagen"
Budde war durch ihre kritische Predigt bei einem Gottesdienst zur Amtseinführung von US-Präsident Donald Trump bekannt geworden. Sie hatte Trump um Erbarmen für Migranten gebeten, für schwule, lesbische und transsexuelle Kinder und "alle, die jetzt Angst haben".
Sie hatte Angst vor ihrem Auftritt, bekannte sie. Und war froh, als er vorbei war. Sie habe zunächst nicht vorgehabt, bei der Amtseinführung von US-Präsident Donald Trump eine kritische Predigt zu halten. Sie habe aber den ganzen Tag über die Einführung verfolgt. Statt die Bevölkerung nach einem scharf geführten Wahlkampf zu einen, habe Trump "Fake News" verbreitet und eine Spaltung vorangetrieben. "Da habe ich gewusst, dass ich nicht nichts sagen kann", so Budde.
Viel Hass und Bedrohungen
Im Anschluss habe sie viele positive Zuschriften erhalten, aber auch viel Hass und Bedrohungen. Sie wolle nicht wie eine Heilige überhöht und verehrt werden. Das nütze der Sache nicht.
Sie wolle versuchen, zusammen mit vielen anderen "in dem Raum zu bleiben, in dem ich bin", so Budde. Für sie sei ihr Verhalten ein Ausdruck von Christentum und bürgerlichem Engagement.