Angelusgebet von Papst Benedikt XVI. am dritten Advent

Aufruf zur Hilfe für irakische Flüchtlinge

Papst Benedikt XVI. hat zur Hilfe für irakische Flüchtlinge in Syrien aufgerufen. Beim Angelusgebet am Sonntag auf dem Petersplatz beklagte das Kirchenoberhaupt die "dramatische Situation" im Irak, die Tausende zum Verlassen des Landes zwinge. Dabei appellierte der Papst an internationale Organisationen, Regierungen und Privatleute, ihr Engagement für die ins Nachbarland geflohenen Iraker noch zu verstärken. Die syrische Caritas setze sich bereits für die Not leidenden Menschen ein.

 (DR)

Bereits am Donnerstag hatte Benedikt XVI. beim Antrittsbesuch des neuen syrischen Botschafters seine Sorge über den "Kreislauf des Todes und der Zerstörung" im Nahen Osten ausgedrückt. Eine nachhaltige Lösung des Konfliktes könne es nur auf der Grundlage internationalen Rechts und unter Anwendung der einschlägigen UN-Resolutionen geben, so der Papst.

Adventliche Freuden: "Gaudete"
„Freut euch, der Herr ist nah!" - so die zweite wichtige Botschaft des Papstes beim heutigen Angelusgebet auf dem Petersplatz. Hunderte von Kindern hielten ihr Jesuskind in der Hand, um es von Papst Benedikt Segen zu lassen. Der Papst wandte sich mit dem Wunsch an die Kinder, auch für seine Anliegen zu beten:

„Denken wir an unsere Brüder und Schwestern, insbesondere im Nahen Osten und in Afrika, die Kriegsdramen durchleben müssen. Mit welcher Freude können sie leben? Wie wird ihr Weihnachten aussehen? Denken wir an die Kranken und Einsamen, die auch im Herzen alleine sind. Wie können wir gemeinsam mit ihnen Weihnachten feiern, ohne ihrem Leiden respektlos gegenüberzutreten? Denken wir auch an die Jugendlichen, die im Konsum und Drogengenuss ihrer Entfremdung zu entfliehen versuchen. Denken wir alle, die vom Leben gezeichnet und von der Freude stiefmütterlich behandelt wurden. „Freut euch, der Herr ist nah!" Mit der Hilfe Mariens, bieten wir uns selbst an, mit Bescheidenheit und Mut, denn die Welt empfängt Christus, die Quelle der wahren Freude.

Heute denke ich besonders an die hunderttausenden von irakischen Flüchtlingen, die sich derzeit in Syrien aufhalten. Sie wurden gezwungen, ihre Heimat zu verlassen, aufgrund der dramatischen Verhältnisse, die sie dort erleben mussten. Die syrische Caritas versucht ihnen zu helfen - ich wende mich an alle - insbesondere an das Engagement jedes Einzelnen, der internationalen Organisationen und der Regierungen - dass sie alles unternehmen, um den dringlichsten Bedürfnissen der Flüchtlinge zu begegnen und ihnen zu helfen. Ich bete zum Herrn, dass Gott unsere Brüder und Schwestern ermutigen möge und das Herz vieler Menschen in Güte erweiche."
  
Den Pilgern aus seiner Heimat gab der Papst mit auf den Weg:
„In adventlicher Freude grüße ich die Pilger und Besucher deutscher Sprache. „Der Herr ist nahe!" ruft uns die Liturgie des heutigen Sonntags Gaudete zu. Christus beschenkt uns um so mehr mit seiner Nähe, je freier wir uns ihm zuwenden und das Licht des Friedens und der Güte Gottes in unserer Umgebung verbreiten. Der Herr stärke euer Zeugnis vor den Menschen mit der Kraft seines Heiligen Geistes! Euch allen einen gesegneten dritten Adventssonntag!"