Angelus mit Papst Franziskus

Warum die Eucharistie so wichtig ist

An diesem Sonntag wird in Italien und in anderen Ländern Fronleichnam gefeiert. In Rom erklärte der Papst beim Angelus-Gebet, warum Fronleichnam so wichtig ist für die Kirche.

Papst grüßt die Gläubigen beim Angelus-Gebet / © Andrew Medichini (dpa)
Papst grüßt die Gläubigen beim Angelus-Gebet / © Andrew Medichini ( dpa )

Jeden Sonntag wieder versammeln sich Gemeinden auf der Welt, um die Heilige Eucharistie zu empfangen. An Fronleichnam aber rücke dieses zentrale Glaubensgeheimnis ganz besonders in den Mittelpunk, mahnte Papst Franziskus beim Angelusgebet am Sonntag in Rom. Es gehe darum "in Fülle unsere Verehrung Christi auszudrücken, der sich als Brot und Wein des Heils schenkt."

"Genährt durch den Leib Christi, werden wir selbst immer tiefer und konkreter der mystische Leib Christi selbst, so der Papst vor zahlreichen Pilgern auf dem Petersplatz. Ausgangspunkt war das Johannesevangelium (Joh. 6, 51-58), das an Fronleichnam gelesen wird.

"Jesus ist Nahrung des ewigen Lebens"

Jesus bezeichne sich im Evangelium selbst als "das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist", so der Papst: "'Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch für das Leben der Welt,' sagt Jesus. Er will damit sagen, dass der Vater ihn auf die Welt gesendet hat als Nahrung des ewigen Lebens, und deswegen opfert er sich selbst, sein Fleisch. In der Tat hat Jesus am Kreuz seinen Körper hingegeben und sein Blut vergossen. Der gekreuzigte Menschensohn ist das wahre Osterlamm, das aus der Sklaverei der Sünde führt und auf dem Weg ins gelobte Land unterstützt."

Was Eucharistie bedeutet

Die Eucharistie sei das Sakrament des Fleisches Jesu, betonte Franziskus. Dieses Fleisch sei hingegeben, um die Welt leben zu lassen. Was das für den Alltag beduete, hätten die Emmaus-Jünger erfahren, zog der Papst einen Vergleich. So wie den Jüngern damals, stehe auch heute der Herr den Gläubigen in der Eucharistie zur Seite "um in uns den Glauben, die Hoffnung und die Nächstenliebe zu nähren und uns in unserem Einsatz für Gerechtigkeit und Frieden zu unterstützen." Diese "solidarische Anwesenheit des Gottessohns" sei überall auf der Welt zu finden, so der Papst weiter.

"In der Eucharistie bietet er sich selbst als spirituelle Kraft an, um uns dabei zu helfen, sein Gebot in die Tat umzusetzen, - uns zu lieben, wie er uns geliebt hat - indem wir Gemeinschaften errichten, die gastfreundlich und offen für die Nöte aller sind, vor allem der zerbrechlichsten, ärmsten und bedürftigsten Menschen."

Gott an erste Stelle setzen

Mit der Eucharistie gehe aber auch Verantwortung einher: Sich vom eucharistischen Herrn zu nähren bedeute, sich ihm voller Vertrauen auszuliefern und das eigene "Ich" hinten anzustellen, betonte der Papst.

Die in der Eucharistie unentgeltlich empfangene Liebe des Herrn lasse mit Hilfe des Heiligen Geistes auch unsere Liebe für Gott und unsere Geschwister, denen wir auf dem täglichen Weg begegnen, anwachsen. Letztlich aber, so unterstrich der Papst mit Blick auf den 1. Korintherbrief des Apostels Paulus, würden wir in der Eucharistie selbst immer mehr zu dem mystischen Leib Christi: "Ein Brot ist es. Darum sind wir viele ein Leib; denn wir alle haben teil an dem einen Brot."

Flüchtlinge kennenlernen

Papst Franziskus nahm ferner Bezug auf den von den vereinten Nationen eingerichteten Weltflüchtlingstag, der am Montag begangen wird. "Die Nächstenliebe konkretisiere sich auch in der Liebe für die Flüchtlinge, mahnte der Papst. “Wir müssen heute mehr denn je an der Seite der Flüchtlinge stehen."

#PapaFrancesco all'Angelus: "Costruiamo comuunità aperte a tutti, in particolare ai bisognosi" → https://t.co/cMSfNUHK6N pic.twitter.com/h1pk4VnAHV

— Rainews (@RaiNews) 18. Juni 2017

Papst Franziskus unterstrich ferner, auch für diejenigen zu beten, die ihr Leben im Meer verloren haben oder während der "anstrengenden Landgänge": "Ihre Geschichten des Schmerzes und der Hoffnung können zu einer Chance eines brüderlichen Zusammentreffens werden und einer echten gegenseitigen Kennenlernens." Der persönliche Kontakt zu den Flüchtlingen würde zudem Ängste und ideologische Vorurteile zunichtemachen und so Platz schaffen für Offenheit und eine Kultur des Brückenbauens.


Quelle:
rv , DR