Neuer Prior für Benediktinerkloster Tabgha

Amtsübergabe am Kirchweihfest

Mit Jonas Trageser bekommt das deutschsprachige Benediktinerkloster Tabgha am See Genezareth einen neuen Prior. Die offizielle Amtsübergabe findet an diesem Samstag anlässlich des Kirchweihfests der Brotvermehrungskirche statt.

Benediktinerpater Jonas Trageser, Prior des Benediktinerklosters Tabgha / © Andrea Krogmann (KNA)
Benediktinerpater Jonas Trageser, Prior des Benediktinerklosters Tabgha / © Andrea Krogmann ( KNA )

Dies bestätigte der 70-jährige Benediktinerpater der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Donnerstag in Tabgha. Trageser übernimmt das Amt von Basilius Schiel, der das Kloster sechs Jahre lang geleitet hat.

Trageser wird weiterhin Geistlicher Rektor des Pilgerhauses Tabgha bleiben. Auf diese Weise sollen beide Schwerpunkte des Klosters künftig noch stärker miteinander verbunden werden, so der Benediktinerpater. Gegenwärtig leben acht Mönche in der Gemeinschaft, die als Priorat zur deutschsprachigen Benediktinerabtei Dormitio auf dem Jerusalemer Zionsberg gehört.

Sabbatzeit nach Ende der Einschränkungen

Sobald die Einschränkungen durch die Covid-19-Pandemie es zulassen, wird der scheidende Prior Basilius Schiel eine mehrmonatige Sabbatzeit in der Benediktinerabtei St. Matthias in Trier antreten.

Das am Nordwestufer des Sees Genezareth gelegene Tabgha gilt als Ort der im Neuen Testament überlieferten Brotvermehrung Jesu. Der Name leitet sich vermutlich vom griechischen "Heptapegon" ab und heißt "Siebenquell". Der Ort gehört mit Kafarnaum und dem Berg der Seligpreisungen zum "Evangelischen Dreieck", also jener Region, in der sich Jesus häufig aufhielt.

Geschichte des Klosters

Vermutlich standen in Tabgha seit etwa dem Jahr 350 Kirchenbauten, bevor 551 ein schweres Erdbeben die Gebäude völlig einstürzen ließ und die kaum mehr besiedelte Gegend in Vergessenheit geriet. Der "Deutsche Verein vom Heiligen Lande" (DVHL) erwarb im 19. Jahrhundert das Gelände und errichtete ein erstes Pilgerhospiz.

In den 1930er Jahren wurden dort Mosaiken entdeckt, die älter als 1.500 Jahre sind. Ihr bekanntestes Motiv zeigt die Brote und Fische, mit denen Jesus laut den Evangelien seine Zuhörer speiste (Markus 6,41).

1982 weihte der damalige Kölner Kardinal Joseph Höffner über den byzantinischen Fundamenten einen Kirchenbau ein. Unter dem Altar findet sich der Fels, der beim Wunder der Brotvermehrung als Tisch gedient haben soll. Seit dem Jahr 2002 gibt es in direkter Nähe ein modernes Gästehaus des DVHL. Ein 2012 eingeweihter Klosterneubau wurde im Juni 2015 bei einem Brandanschlag jüdischer Nationalisten schwer beschädigt und nach längeren Renovierungsarbeiten im Februar 2017 wiedereröffnet.


Quelle:
KNA
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