Im Bistum Essen leitet erstmals eine Laiin eine Pfarrei

Amtseinführung am Ostermontag

Erstmals übernimmt im Bistum Essen ein Laie die Leitung einer Pfarrei. Mit Gemeindereferentin Sandra Schnell wird zugleich eine Frau die erste Pfarrbeauftragte der Diözese, wie das Ruhrbistum am Mittwoch in Essen mitteilte.

Der Essener Dom / © Ilija Ascic (shutterstock)

Als "moderierender Priester" zur Seite stehe ihr der Lüdenscheider Pastor Johannes Broxtermann. Die beiden werden am Ostermontag in ihre neuen Ämter in der Pfarrei Sankt Matthäus in Altena und Nachrodt-Wiblingwerde eingeführt.

Broxtermann und weitere Geistliche werden in der Gemeinde künftig Messen feiern und die Sakramente spenden. Der Priester übernehme "die kirchenrechtlich notwendigen Aufgaben" und unterstütze die Pfarrbeauftragte, hieß es. Sie werde ihr Büro vor Ort beziehen, während er nur für seine jeweiligen Dienste in die Gemeinde komme.

Aufgaben auf mehrere Schultern verteilen

Angesichts des zu erwartenden Priestermangels hat eine Arbeitsgruppe der Diözese im Auftrag von Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck ein sogenanntes Pfarreileitungskonzept entwickelt. Das Papier beschreibt Alternativen zur Gesamtleitung einer Pfarrei durch einen Pfarrer.

"Indem wir die Leitungsaufgaben in unseren Pfarreien auf andere oder mehrere Schultern verteilen, sichern und stärken wir die Seelsorge", sagte die Referentin für Strategie und Entwicklung im Bistum, Andrea Qualbrink. Weitere Team-Lösungen seien denkbar. So könne eine Gruppe aus hauptberuflich Mitarbeitenden Leitungsaufgaben übernehmen, die gegebenenfalls mit Ehrenamtlichen ergänzt werde. "In jedem Fall gibt es einen moderierenden Priester, der die Pfarrbeauftragten in der Leitung unterstützt und die Messfeiern und die Spendung der weiteren Sakramente sicherstellt", so Qualbrink.

 

Quelle:
KNA
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