Amtsberg sieht Menschenrechte weltweit unter großem Druck

"Zu Recht breit diskutiert"

Die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung sieht Menschenrechte weltweit unter starkem Druck. Allen müsse klar sein, dass Menschenrechtsverletzungen nicht straflos blieben, sagte sie.

Ein Demonstrant streckt während eines Protests seine Faust in die Höhe / © Ben Gray (dpa)
Ein Demonstrant streckt während eines Protests seine Faust in die Höhe / © Ben Gray ( dpa )

Die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Luise Amtsberg (Grüne), äußerte sich in Berlin anlässlich des Internationalen Tags der Menschenrechte am Samstag. Als Beispiele nannte sie eingeschränkte Meinungs- und Pressefreiheit, zurückgedrehte Errungenschaften der Gleichberechtigung und eine Infragestellung individueller Rechte zugunsten kollektiver Gruppenrechte.

Luise Amtsberg / © Bernd von Jutrczenka (dpa)
Luise Amtsberg / © Bernd von Jutrczenka ( dpa )

"Die Folgen des menschenverachtenden russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, die mutige Protestbewegung in Iran oder die Debatte um die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar sind nur drei Situationen, in denen Menschenrechte zu Recht auch in Deutschland breit diskutiert werden", betonte Amtsberg.

Menschenrechtliche Krisen

Allen müsse "unmissverständlich" klar sein, dass Menschenrechtsverletzungen nicht straflos blieben - sei es bei einer jüngst beschlossenen Aufklärungsmission für den Iran oder einer internationalen strafrechtlichen Aufarbeitung des russischen Krieges in der Ukraine.

Im nächsten Jahr dürften die menschenrechtlichen Krisen nicht weniger werden, kritisierte Amtsberg. Die Herausforderungen blieben groß. "Wir werden deshalb unseren Teil dazu beitragen, internationale Institutionen gegen Angriffe zu verteidigen, Menschenrechtsverteidiger*innen besser zu schützen und den Menschenrechten in unseren Wirtschaftsbeziehungen eine noch stärkere Bedeutung zu verleihen." 

Menschenrechte

Menschenrechte sprechen jeder Person die gleichen Rechte und Freiheiten zu - unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, Weltanschauung oder politischer Haltung. Sie gelten von Geburt an und können nicht verwirkt werden. Als Basis gilt die "Allgemeine Erklärung der Menschenrechte", die von den Vereinten Nationen am 10. Dezember 1948 als politische Willenserklärung verabschiedet wurde. An diesen wichtigen Meilenstein erinnert alljährlich der Tag der Menschenrechte

Menschenrechte werden vielerorts eingeengt / © Jens Büttner (dpa)
Menschenrechte werden vielerorts eingeengt / © Jens Büttner ( dpa )
Quelle:
KNA