Kardinal Woelki feiert Wortgottesdienst in Düsseldorfer Altenzentrum

Als Menschen des Heiligen Geistes leben

Die Freude ist groß im Düsseldorfer St. Anna-Stift, als der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki dort den ersten Gottesdienst seit Beginn des Lockdowns hält. In seiner Predigt nimmt Woelki Bezug auf das Pfingstfest.

Autor/in:
Franziska Harter
Maiandacht in Düsseldorf mit Kardinal Woelki / © Henning Schoon (Kirchenzeitung Koeln)

"Die Sonne scheint und der Kardinal ist da. Was kann es Schöneres geben? Beides tut gut!" so eröffnete Stadtdechant Pfarrer Frank Heidkamp diesen ganz besonderen Augenblick: Am 26. Mai hat Kardinal Woelki im Caritas-Altenzentrum St. Anna-Stift in Düsseldorf den ersten Gottesdienst seit Beginn des Lockdowns gehalten.

"Die Bewohner sprechen über nichts anderes, die Freude ist groß!", teilt uns Stefan Boja, Vorsitzender des Bewohnerbeirats im St. Anna-Stift mit. Bei strahlendem Sonnenschein und bei Einhaltung der der sanitären Krise geschuldeten besonderen Schutzmaßnahmen fand die Wortgottesfeier im Innenhof der Einrichtung statt. Die Stiftsbewohner konnten von ihren Balkons und Fenstern aus mitbeten, mitsingen und den Worten des Kölner Erzbischofs lauschen. 

"Gott will nicht ohne uns sein"

In seiner Predigt nahm Kardinal Woelki Bezug auf das kommende Pfingstfest: "Jesus möchte nicht ohne uns leben! Er will nicht ohne uns sein! Er braucht einen jeden von uns! Er braucht unsere Hände, unsere Füße, unsere Augen, unseren Mund, denn er hat keine anderen Hände, Füße, Augen und Mund, als die unseren. Jedes gute Wort, jeder liebende Blick, jede helfende Hand ist ein Zeichen, dass Gottes Geist in uns wirkt und lebt.“

Deshalb sei es so wichtig, dass wir als Menschen des Heiligen Geistes miteinander leben und miteinander umgehen. „Es ist schön, dass es Sie gibt und dass Sie hier in diesem Haus eine Heimat haben“, beendete der Kölner Erzbischof seine Ansprache an die Stiftsbewohner.

Dank mit Altbier und Eierlikör

Im Anschluss an den festlichen Moment des Gebets fand ein Empfang statt, bei dem Einrichtungsleiterin Claudia Luckas und Henric Peeters, Vorstandsvorsitzender des Caritasverbands Düsseldorf, dem Kardinal mit Altbier und Eierlikör für seinen Besuch dankten. In einer Zeit, in der sich gerade viele alte Menschen isoliert und alleingelassen fühlen, seien der gemeinsame Gottesdienst und die Begegnung besondere Zeichen der Nähe und des Angenommenseins, echte Seelsorge in Wort und Tat.

Während der letzten zwei Monate konnte trotz des Ausfalls von Gottesdiensten und Andachten die seelsorgliche Begleitung der 99 im St. Anna-Stift lebenden Senioren durch Schwester Tymoteusza Grudinzki vom Orden der Michaelitinnen aufrechterhalten werden. Im Gespräch betont die Seelsorgerin, wie wichtig es für die Bewohner des Altenzentrums sei, gerade in dieser besonderen Zeit mit Gebet, der Möglichkeit zum Austausch und einem offenen Ohr begleitet zu werden. 

Besuche unter strengen Auflagen möglich

Im vergangenen Monat hatte Weihbischof Dr. Dominikus Schwaderlapp bereits Andachten in den Innenhöfen sechs anderer Caritas-Altenzentren gehalten, welche von den Bewohnerinnen und Bewohnern sehr positiv aufgenommen wurden, wie der Caritasverband Düsseldorf mitteilt.

Auch Besuche im Altenzentrum St. Anna-Stift sind seit dem 10. Mai unter strengen Auflagen und Hygienestandards wieder möglich. Der örtliche Caritasverband hat für die Besuche in seinen Pflegeeinrichtungen ein gesondertes Hygienekonzept entwickelt, welches neben der Einhaltung der Abstandsvorschriften und Schutzmaßnahmen auch eine telefonische Voranmeldung, sowie die Registrierung und Abklärung des Gesundheitszustandes der Besucher vorsieht. In der Einrichtung sind bislang keine Fälle von COVID-19 bestätigt.


Maiandacht in Düsseldorf mit Kardinal Woelki / © Henning Schoon (Kirchenzeitung Koeln)
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