Glockenguss für Friedens-Treck nach Jerusalem

"Schwerter zu Pflugscharen"

Ein Friedenszeichen: Eine rund 70 Kilogramm schwere Glocke aus Kriegs- und Waffenschrott ist am Samstag im brandenburgischen Brück bei Potsdam gegossen worden. 

Glocken in einer Kirche / © thanasus (shutterstock)

Die Glocke soll in fünf Jahren (2025) als Friedenszeichen zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges mit einem Pferdetreck aus Brandenburg über die Türkei und Syrien nach Jerusalem transportiert und dort als Geschenk überreicht werden, wie der Initiator der Aktion, der evangelische Pfarrer Helmut Kautz, vor knapp 150 Zuschauern vor Ort erklärte.

Der Guss der großen Friedensglocke sowie weiterer mehr als 200 kleinerer Glocken, die auf dem Weg nach Israel verteilt werden sollen, kostet schätzungsweise rund 5.000 Euro und soll über Spenden finanziert werden.

Mehrere Friedens-Trecks geplant

Nach dem Motto "Schwerter zu Pflugscharen" sollen für den Guss so viele Patronen- und Granathülsen wie möglich verwendet werden. Der Guss der großen Glocke wurde live im Internet gestreamt. Im Rahmen einer Spendenaktion waren bis Samstag rund 4.100 Euro zusammengekommen. Bis zum 15. Juni muss der Rest eingeworben sein.

In den Jahren vor dem Start der Tour nach Israel sind mehrere Friedens-Trecks innerhalb Deutschlands geplant, sagte Kautz. In diesem Jahr soll am 1. August ein Pferdetreck vom Heiliggeistfeld in Hamburg nach Marienfließ in der brandenburgischen Prignitz führen.

2018 wurde eine Friedensglocke nach Russland gebracht

Die Friedensglocke für Jerusalem soll bei den Trecks durch Deutschland bereits mitreisen. 2018 war Pfarrer Kautz mit einem mehrmonatigen Pferdetreck nach Weliki Nowgorod in Russland unterwegs, um dort eine Friedensglocke zu übergeben.

Ziel der Friedens-Trecks als Ausdruck der "Volksdiplomatie" sei es, zur Völkerverständigung beizutragen, erklärte Kautz.


Quelle:
epd