Ältester Priester der Diözese Eichstätt verstorben

Professor Ernst Reiter

Das Bistum Eichstätt trauert um seinen ältesten Diözesanpriester. Am Sonntagmorgen verstarb der Kirchenhistoriker Prof. em. Dr. Ernst Reiter. Der Theologe prägte viele Generationen und konnte am 5. Januar seinen 99. Geburtstag feiern.

Prof. Ernst Reiter bei seinem 85. Geburtstag. Der Kirchenhistoriker ist am Sonntagmorgen des 12. Januars verstorben. / © Geraldo Hoffmann (pde)
Prof. Ernst Reiter bei seinem 85. Geburtstag. Der Kirchenhistoriker ist am Sonntagmorgen des 12. Januars verstorben. / © Geraldo Hoffmann ( pde )

 Der emeritierte Kirchenhistoriker Ernst Reiter starb am Morgen des 12. Januar, wie die Pressestelle der Diözese am Sonntag mitteilte. Sieben Tage zuvor war er 99 Jahre alt geworden. Der gebürtige Mittelfranke lehrte von 1964 bis 1991 an der heutigen Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU). Einem breiten Publikum wurde er durch Veröffentlichungen zur Reformationsgeschichte, zur Rolle der Kirchen im Nationalsozialismus sowie zur Eichstätter Diözesangeschichte bekannt.

Der 1926 im mittelfränkischen Hilpoltstein geborene Reiter empfing 1953 in Eichstätt die Priesterweihe. Von 1955 bis 1960 leitete er dort das bischöfliche Knabenseminar Sankt Wunibald und unterrichtete an einem Gymnasium Religionslehre. Nach einem weiterführenden Studium folgte 1963 die Promotion, im Jahr darauf übernahm Reiter zunächst vertretungsweise die Professur für Kirchengeschichte an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Eichstätt, der späteren KU. Ab 1968 war er Hochschulprofessor für Mittlere und Neue Kirchengeschichte.

Spiritual der Benediktinerinnen

Der Wissenschaftler übte zudem eine Reihe weiterer Ämter aus. Von 1968 bis 1976 war er Ökumenebeauftragter des Bistums Eichstätt, von 1972 bis 1976 Vorsitzender der diözesanen Ökumenekommission. Das Amt des Spirituals für die Benediktinerinnen der Abtei Sankt Walburg in Eichstätt, das Reiter 1983 übernommen hatte, gab er erst 2015 ab. 2010 wurde der Kirchenhistoriker von Bischof Gregor Maria Hanke in die Kommission des Seligsprechungsverfahrens für den Jesuitenpater Jakob Rem (1546-1618) berufen.

Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt

Die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) ist die einzige katholische Uni im deutschen Sprachraum. Als solche erkannte der Vatikan am 1. April 1980 die kirchliche Gesamthochschule Eichstätt an. Die KU-Wurzeln gehen auf ein 1564 gegründetes Priesterseminar und eine 1835 entstandene Lehrerausbildungsstätte zurück. Maßgeblich beteiligt an der Uni-Gründung war der damalige Erzbischof von München und Freising, Kardinal Joseph Ratzinger, der spätere Papst Benedikt XVI.(1927-2022).

Willibaldsbrunnen an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt / © Sebastian Widmann (KNA)
Willibaldsbrunnen an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt / © Sebastian Widmann ( KNA )
Quelle:
KNA