Reportage

Ungewöhnliche Premiere: Sächsische Krippe schmückt das Pantheon in Rom

Ungewöhnliche Premiere für die Ewige Stadt: Zwanzig Jahre nach dem Mauerfall zieht ein Stück Ex-DDR ins Pantheon ein. In dem antiken Rundtempel im Zentrum Roms, der heute als Kirche dient, ist jetzt (bis 5. Februar) eine Krippe aus dem sächsischen Zwickau zu sehen, die aus mannshohen Holzfiguren besteht, die jeweils etwa zehn Tonnen wiegen. Dass eine solche Krippe einmal eine prominente römische Kirche schmücken könnte, hätten sich die Diaspora-Katholiken aus dem Erzgebirge zu DDR-Zeiten nicht träumen lassen: Damals waren sie vielerlei Schikanen ausgesetzt, wurden bei der Vergabe von Studienplätzen und Wohnraum benachteiligt - und durften z.B. Krippenengel nur für den Export nach Westen herstellen, nicht aber zum Eigengebrauch. Und jetzt das: eine sächsische Krippe im Zentrum der katholischen Kirche - die Römer und Touristen auf ihre Weise an den Fall der Mauer vor zwanzig Jahren erinnern kann.