Der Tod der berühmten Kessler-Zwillinge hat eine Ethikdebatte über assistierten Suizid befeuert. Der Bonner Theologe Jochen Sautermeister warnte davor, die Berichterstattung über frei gewählte Suizide zu normalisieren und hat jetzt gesetzliche Einschränkungen gefordert. Eine Normalisierung sei bedenklich, weil so der assistierte Suizid als eine Handlungsoption neben anderen dargestellt werde, so Sautermeister, der auch Mitglied im Deutschen Ethikrat ist, gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur KNA.
Am Montag wurde bekannt, dass die berühmten Zwillinge Alice und Ellen Kessler gestorben sind. Die Deutsche Gesellschaft für Humanes Sterben hatte laut "Münchner Merkur" und tz bestätigt, dass es sich um einen sogenannten assistierten Suizid gehandelt habe. Mehr als 60 Jahre lang auf der Bühne zählten Alice und Ellen Kessler zu den erfolgreichsten deutschen Entertainerinnen. Zuletzt hatten sich die beiden Schwestern aus dem Showgeschäft zurückgezogen und sich für den assistierten Suizid entschieden.