Wochenimpuls: Schönen Sonntag sagt Susanne

Hoffnung

In aller Frühe gehen drei Frauen zum Grab. Wie uns das Markus-Evangelium berichtet, wollen sie Jesu Leichnam mit wohlriechenden Ölen salben. Unterwegs sprechen die drei über den schweren Stein, der vor dem Grab liegt, und den niemand bewegen kann.

Die Sonne geht gerade auf, sie kommen am Grab an und der Stein ist weg. Die Frauen bekommen einen riesen Schreck - und sehen dann auch noch im Grab einen Mann in weißem Gewand sitzen. Er verkündet ihnen, dass Jesus auferstanden ist, und gibt ihnen den Auftrag, davon auch Petrus und den anderen zu erzählen.

Ob das alles wirklich so stattgefunden hat, wissen wir nicht. Es ist ja beispielsweise erstaunlich, dass die Frauen sich auf den Weg machen, um den Verstorbenen zu salben, obwohl sie wissen, dass der Stein vor dem Grab liegt. Vielleicht ist die Darstellung auch eine literarische Schöpfung und die drei Frauen stehen für uns alle.

Frauen sind erste Zeugen der Auferstehung und zugleich die ersten, die das Fundament unseres Glaubens in sich aufnehmen. Jesus ist auferstanden – diese drei Worte bilden den Kern des Christentums. An Ostern feiern wir, dass Jesus Christus den Tod überwunden hat.

Aber in der Bibel steht nichts davon, dass die Frauen feiern und jubeln. Im ersten Moment sind sie perplex und fassungslos. Ostern ist nicht laut und überschwänglich. Die Osterfreude verbreitet sich langsam. Es braucht Zeit, damit sie sacken kann. Das geht nicht von jetzt auf gleich und vielleicht braucht es ein paar Umwege. Wenn wir das zulassen, ist Ostern ein Weg zur Hoffnung, ein Weg zur Freude. Als Christinnen und Christen dürfen wir darauf vertrauen, dass der Tod nicht das Ende ist. Leere wird Fülle. Christliche Hoffnung überflügelt alle Hoffnungslosigkeit.

Schönen Ostersonntag!

Ihre Susanne Becker-Huberti

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