Wochenimpuls: Schönen Sonntag sagt Susanne

Nur ein Wort

Vor ein paar Tagen war der „Tag der gewaltfreien Kommunikation“, am vergangenen Donnerstag. Miteinander reden, sich schreiben – gewaltfrei. Das ist manchmal gar nicht so einfach. Besonders, wenn man miteinander streitet. Da gibt ein Wort schon einmal das andere. Der Konflikt wächst und eskaliert. Umgekehrt können Worte trösten, Verständnis zeigen, Mut zu sprechen, Hoffnung geben und vieles mehr. Worte sind wertvoll!

Ich denke an das erste Wort, das ein Kind spricht. Die Eltern, die Großeltern, die Paten warten sehnsüchtig darauf und dann brabbelt das kleine Mädchen oder der kleine Junge was, was so ähnlich klingt wie „Mama“ oder „Papa“. Mama, Papa, die ganze Familie ist verzückt. Die Welt bleibt stehen.

Das letzte Wort. Das wollen wir oft gerne haben in einer Diskussion. Es gibt auch das letzte Wort der Angeklagten oder des Angeklagten vor Gericht. Und es gibt die letzten Worte, die jemand vor seinem Tod sagt.

„Aber sprich nur ein Wort ...“ – bitten Christinnen und Christen in der Messe vor der Kommunion. Ein Wort von Gott kann alles ändern.

Diese Bitte „nur ein Wort“ stammt aus einer Erzählung im Lukas-Evangelium (7, 1 – 10), in der vom Hauptmann von Kafarnaum berichtet wird. Er bittet Jesus, seinen Knecht zu heilen. Ein Offizier der Besatzungsmacht bittet also diesen merkwürdigen Rabbi um die Heilung eines Untergebenen. Woher nimmt der Mann sein Vertrauen?

Und wir heute? Mitunter spulen wir diesen Text vor der Kommunion ab und denken nicht weiter darüber nach: Aber sprich nur ein Wort, dann wird unsere Seele gesund. Das ist doch ein Wunder, dass Gott auch unsere Seele mit nur einem Wort gesunden lassen kann.

Ich wünsche Ihnen und mir das Vertrauen des Hauptmanns von Kafarnaum: „Herr, ich bin nicht würdig, dass Du eingehst unter mein Dach. Aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“

Schönen Sonntag

Ihre Susanne Becker-Huberti

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