Wochenimpuls: Schönen Sonntag sagt Susanne

Weißer Sonntag

Der heutige Sonntag, der 2. Sonntag der Osterzeit, ist den meisten von uns als "Weißer Sonntag" bekannt.

Im Kirchenlatein heißt er "Quasimodogeniti". Das erinnert Sie vielleicht an eine Filmfigur?

Quasimodo heißt der bucklige Glöckner von Notre Dame.

Aber Quasimodo ist eigentlich gar kein Name. Denn "quasi modo" bedeutet "auf diese Weise, "so wie".

Wahrscheinlich heißt der Glöckner von Notre Dame so, weil der Name so schön kirchlich klingt.

Aber zurück zu "Quasimodogeniti". "Weißer Sonntag" wird der Tag genannt, weil die Mädchen, die heute zum ersten Mal zur Kommunion gehen, traditionell weiße Kleider in Erinnerung an die weißen Taufkleider tragen.

Der heutige Sonntag heißt "Quasi modo geniti", weil das erste Gebet des heutigen Gottesdienstes so beginnt: Quasi modo geniti infantes, Halleluja usw. "Wie die neugeborenen Kindlein seid begierig nach der vernünftigen, lauteren Milch".

Gemeint ist damit der Leib Christi. Und angesprochen werden die Kommunionkinder.

Jetzt kann man sich ja wundern, warum sie am Sonntag nach Ostern das erste Mal zu Kommunion gehen sollen. Das wurde mal so geregelt, weil früher an Ostern Massenandrang war bei der Kommunion. An diesem Festtag sollen nämlich alle Katholikinnen und Katholiken kommunizieren.

Die Erstkommunionkinder bekamen deshalb einen Tag für sich, eben den ersten Sonntag nach Ostern, der so zum "Weißen Sonntag" wurde.

Und auch das hat sich in den vergangenen Jahren etwas gewandelt. Schon vor Corona haben einige Pfarreien aus verschiedenen Gründen auch andere Sonn- oder Feiertage für die Erstkommunion gewählt.

Ob Weißer Sonntag oder ein anderer Tag: Die Erstkommunion ist ein wichtiger Tag für Christinnen und Christen. Beim Empfang der Kommunion wird Gott ein Teil von mir. Gott ist mir nahe, näher kann er mir kaum kommen.

Vielleicht für den einen oder die andere unter uns ein Grund, mal wieder die Heilige Kommunion zu empfangen.

Schönen Sonntag!

Ihre Susanne Becker-Huberti

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